DOI Heft:
Die Boutron'sche Thermen-Rekonstruktion
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.44042#0083
Die Boutron'sche Thermen-Rekonstruktion.
Vorbemerkung.
Im November 1899 wurden auf Veranlassung des Trierer Kunstvereins Rekon-
struktionszeichnungen der Trierer Thermen, angefertigt von dem Architekten
Felix Boutron in Paris, im Provinzialmuseum zu Trier ausgestellt. Zu ihrer Erläu-
terung hielt Prof. Hettner den unten S. 79 wiedergegebenen Vortrag. Einige Tage
danach erklärte auch Herr Boutron selbst seine Pläne in Trier in französischer
Sprache. Der hier gegebene Abdruck seines Vortrages beruht auf Sonderabzügen,
deren Herkunft nicht angegeben ist; vermutlich stammen sie aus den Tageszeitungen,
die damals Boutrons Ausführungen in deutscher Übertragung mitteilten. Von den
Rekonstruktionszeichnungen besitzt das Trierer Museum Wiedergaben, nach denen die
Abbildungen hergestellt sind. F. Boutron hat inzwischen seine Arbeiten über Trier
veröffentlicht im Bulletin mensuel der Societe des Architectes diplomes 1903 S. 8 ff.,
S. 245 ff. (Die Thermen) und 1904 S. 8 ff. (Der Kaiserpalast) unter dem Titel:
„A propos des Monuments antiques de la ville de Treves.“ Leider sind die schönen
Zeichnungen dort nur in Umrisskizzen abgebildet. (Besser waren die Abbildungen in
der ersten Publikation ohne Text in „L’architecture aux Salons 1899“.) Bei den
Thermen sind die Nebenbauten, die den Hauptbau ringsum umgeben, und deren Nicht-
vorhandensein durch Ausgrabungen sicher festgestellt ist, in dieser Veröffentlichung
weggelassen.
Es ist mit grosser Freude zu begrüssen, dass Herr Boutron gestattet hat, hier
seinen Rekonstruktionsentwurf zu veröffentlichen. Die Gesellschaft für nützliche For-
schungen bleibt ihm dafür zu Dank verpflichtet. Dieser erste Versuch, den stolzen
Bau der Trierer Thermen auf dem Papier wieder erstehen zu lassen, ist unter allen
Umständen ein verdienstliches Unternehmen. Auch wer in der Deutung der einzelnen
Räume sich Hettners Richtigstellung anschliesst, wird für den Aufbau und die
Gliederung des Bauwerks sich gern von dem nachschaffenden Architekten leiten lassen
und seiner Leistung die Anerkennung nicht versagen, auf die sie Anspruch hat und
die ihr auch Hettner zollt. Die noch immer ausstehende Bearbeitung der Trierer
Thermen aber wird sich auch mit dieser Vorarbeit auseinandersetzen müssen und gerade
dadurch nützliche Anregung empfangen. Kr.
Vorbemerkung.
Im November 1899 wurden auf Veranlassung des Trierer Kunstvereins Rekon-
struktionszeichnungen der Trierer Thermen, angefertigt von dem Architekten
Felix Boutron in Paris, im Provinzialmuseum zu Trier ausgestellt. Zu ihrer Erläu-
terung hielt Prof. Hettner den unten S. 79 wiedergegebenen Vortrag. Einige Tage
danach erklärte auch Herr Boutron selbst seine Pläne in Trier in französischer
Sprache. Der hier gegebene Abdruck seines Vortrages beruht auf Sonderabzügen,
deren Herkunft nicht angegeben ist; vermutlich stammen sie aus den Tageszeitungen,
die damals Boutrons Ausführungen in deutscher Übertragung mitteilten. Von den
Rekonstruktionszeichnungen besitzt das Trierer Museum Wiedergaben, nach denen die
Abbildungen hergestellt sind. F. Boutron hat inzwischen seine Arbeiten über Trier
veröffentlicht im Bulletin mensuel der Societe des Architectes diplomes 1903 S. 8 ff.,
S. 245 ff. (Die Thermen) und 1904 S. 8 ff. (Der Kaiserpalast) unter dem Titel:
„A propos des Monuments antiques de la ville de Treves.“ Leider sind die schönen
Zeichnungen dort nur in Umrisskizzen abgebildet. (Besser waren die Abbildungen in
der ersten Publikation ohne Text in „L’architecture aux Salons 1899“.) Bei den
Thermen sind die Nebenbauten, die den Hauptbau ringsum umgeben, und deren Nicht-
vorhandensein durch Ausgrabungen sicher festgestellt ist, in dieser Veröffentlichung
weggelassen.
Es ist mit grosser Freude zu begrüssen, dass Herr Boutron gestattet hat, hier
seinen Rekonstruktionsentwurf zu veröffentlichen. Die Gesellschaft für nützliche For-
schungen bleibt ihm dafür zu Dank verpflichtet. Dieser erste Versuch, den stolzen
Bau der Trierer Thermen auf dem Papier wieder erstehen zu lassen, ist unter allen
Umständen ein verdienstliches Unternehmen. Auch wer in der Deutung der einzelnen
Räume sich Hettners Richtigstellung anschliesst, wird für den Aufbau und die
Gliederung des Bauwerks sich gern von dem nachschaffenden Architekten leiten lassen
und seiner Leistung die Anerkennung nicht versagen, auf die sie Anspruch hat und
die ihr auch Hettner zollt. Die noch immer ausstehende Bearbeitung der Trierer
Thermen aber wird sich auch mit dieser Vorarbeit auseinandersetzen müssen und gerade
dadurch nützliche Anregung empfangen. Kr.