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Vasari, Giorgio; Schorn, Ludwig [Editor]; Förster, Ernst [Editor]
Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister, von Cimabue bis zum Jahre 1567 (2. Band, 1. Abtheilung) — Stuttgart, Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1837

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https://doi.org/10.11588/diglit.54684#0050

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Leben des Sienesischen Bildhauers

Durch diese Werke gelangte Iacopo zu immer mehr Ruhm
in der Kunst, und durch sein tugendhaftes Leben ward er be-
kannt als ein Mann von edlen Sitten; deßhalb ernannte die
Wird zum Signoria von Siena ihn zum Ritter und bald nachher zum
Werkmeister Werkmeister des Domes. Dieß Amt übte er so, daß es weder
des Doms er- vorher noch nachher besser versehen worden ist, und obgleich er
nicht länger als drei Jahre lebte, nachdem es ihm übertragen
wär, hat er doch bei jenem Bau viele rühmliche und nütz-
liche Verbesserungen bewirkt.
desJacopo della O.uercia übrigbleiben, welcher für jedes 180 Fiorini
erhalten haben soll. Sämmtliche Reliefs sind vergoldet. Die Vollen-
dung dieses Taufsteins wird in das Jahr 1428 gesetzt. (Nncci, 6uiä»
äi Siena 49.) Ein anderer, von Vasari nicht erwähnter Taufstein
aus weißem carrarischem Marmor, welcher in der Capelle Johan-
nis des Täufers im Dom als Altartisch dient, ist ebenfalls ein Werk
des Iacopo della Quercia. Er ist achteckig, am Sockel mit Amo-
rinen, Vögeln, Fischen, Tritonen u. s. w. in Relief verziert, und
an den acht Seiten mit Geschichten des A. Ts, nämlich: die Schöpfung
Adams, Schöpfung Eva's, Eva unter dem Baum, der Fall
Adams, beide in Furcht vor dein Herrn, die Vertreibung aus dem
Paradies, endlich David, der einen Löwen bezwingt, und Herku-
les mit der Keule einen Centauren tödtend. (voll» VsIIe, I^elt. 8»n. H.
i s 7.) Korinthische Pilaster sondern diese Reliefs. Auf dem Altäre
steht die 1427 gearbeitete Statue des Täufers von Donatello.
(Mueci ibiä. 26 ) Ebendaselbst beschreibt Della Valle einen Cande-
laber, welchen Iacopo als Gegenstück eines antiken verfertigte
(ibiä. 158 kh.), beide als Piedestale unter Weihkeffeln angebracht.
(kalu5cbi Ouiäs. äi Siena x. 2.) Ferner erwähnt er noch als Arbei-
ten unsers Meisters die oben von Vasari genannten zwei Prophe-
tenfiguren an der Fa^.de des Doms (x. isi), einen Triton, am
Brunnen Pantaneto, vom Volke la Vecchia del Pantaneto genannt,
und einen Moses im Judenguartier (x. 16 7.)— Faluschi a. a. O-
nennt noch eine auf einer Säule stehende Wölfin auf der Piazza di
Posiierla (p. 65), ein hölzernes Crucisir nebst einigen neuerlich an-
gemalten Terracotta-Figuren in S. Martino (Capella de'Landucci)
(p. 18 2) und zwei Statuen am Casino de' Nobili, der ehemaligen
Loggia de'Ufsiziali, den h. Ansanus und Victorius darstellend, welche
Mich. Angelo, so oft er nach Siena kam, betrachtet haben soll
(p. S27. Vergl. IVlncci, ä. 8. p. 7 6).
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