Vasari, Giorgio; Schorn, Ludwig [Hrsg.]; Förster, Ernst [Hrsg.]: Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister, von Cimabue bis zum Jahre 1567 (2. Band, 1. Abtheilung) (Stuttgart , Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1837)

Das Leben
des
Malers
Antonello aus Messina.

Viele Meister, welche dieser zweiten Manier folgten, haben
der Kunst der Malerei so mannichfaltigen Vortheil gebracht,
daß man sie um ihrer Arbeiten willen nicht anders als wahr-
haft sinnreich und trefflich nennen kann. Ohne Mühe und
Kosten zu scheuen und ohne auf ihren eigenen Vortheil zu
achten, suchten sie unermüdet die Malerei zu besserem Ziele
zu führen. — In dieser ganzen Zeit hatte man fortwährend
auf Holztafeln und Leinwand ') nicht anders als in Tempera

') Gemälde auf bloße Leinwand finden fich in jener Zeit nur als
seltene Ausnahmen (vergleiche das Leben des Lazzaro Vasari S. 35s),
wenn die Bestimmung zu Prozesfionsfahnen und dergleichen die
Wahl dieses Materials nöthig machte; jedoch ward auch bei den
Holztafeln häufig Leinwand gebraucht, indem man die starken und
wohlgefugten Bohlen mit Leinwand fest überklebte, auf diese
sodann einen Gypsgrund auftrug und letzter«, nachdem er wohl
geglättet war, mit den Temperafarben überarbeitete. Die Bereu