Vasari, Giorgio; Schorn, Ludwig [Editor]; Förster, Ernst [Editor]: Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister, von Cimabue bis zum Jahre 1567 (2. Band, 1. Abtheilung) (Stuttgart , Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1837)

XXXVI.

Das Leben
des
flyrentinischen Malers
Paolo Uccello.

Paolo Uccello') würde der anmulhigste und sellenste
Geist unter allen gewesen seyn, die von Giotto an in der Kunst
') Th. I. S. Z5S nennt ihn Vasari einen Schüler des Antonio
Veneziano. Baldinucci veo. 2. x. i. 8ec. 4 seyt diese Angabe
über seine Lebensbeschreibung des Paolo und gibt zugleich dessen
Lebenszeit von 4289 bis 1472 an. Lanzi (Th. i. S. 45. Anm. i
der deutschen Ausgabe) findet das Verhaltniß zu Antonio unwahr-
scheinlich, da letzterer nach Vasari (ebendas.) schon im Jahr 1284
gestorben sey. In einer von Ciampi (IXotiLis äeila 8«zresti» ?istojsse
S. 151) mitgetheilten Urkunde des Pisaner Dom - Archivs werden
zwar dem Antonio Veneziano unter dem Namen lVl. Antonius kVsu-
cisci äs Vsuetiis noch im Jahr 1287 (1386 gewöhnt. Styls) für
die Bemalung der Sockel unter dem jüngsten Gericht des Orcagna
und andern Gemälden (pro imkassmemto äo suprsä. pui-KStorio,
inkdr-no et psraäiso et «liis 8torÜ8), so wie unter den von Simon
Martini gefertigten Geschichten des heil. Ranierus im Campo
Santo, und ferner 1588 (1387) für die spater überweißte Capelle
der Orgel im Dom, Zahlungen geleistet, doch ist kaum anzuneh-
men, daß er noch geraume Zeit spater gearbeitet haben könnte.
Uebrigens gibt Baldinucci seine Gründe für den Ansatz von Pao-
lo'S Geburtsjahr auf 1389 nicht an, und ändert das, von Vasari
zu Ende dieser Lebensbeschreibung irrig auf 1432 gesetzte Todes-
Vasari Lebensbeschreibungen, II, Vd, i, Abth, ß