XI.V.
d e s
Bildhauers und Baumeisters
Giuliano da Majano
Das Lebe»
Eineu großen Fehler begehen Familienvater, wenn sie nicht
den Geist ihrer Kinder sich in der Jugend frei entwickeln und
sich in dem Beruf üben lassen, der ihrer Neigung entspricht.
Sie zu etwas zwingen, was nicht nach ihrem Sinne ist,
heißt offenbar dahin wirken, daß sie in keinem Dinge vollkom-
men werden, denn die Erfahrung zeigt, daß wer nicht
arbeitet was ihm Lust bringt, geringe Fortschritte macht, wel-
ches auch der Beruf seyn möge den er treibt. Diejenigen hin-
gegen, welche dem Trieb der Natur folgen, werden meist groß
und berühmt in der Kunst die sie wählen, wie augenschein-
lich an Giuliano da Majano zu erkennen ist. Sein
Vater lebte lange Zeit auf der Höhe von Fiesole, da wo sie
Majano genannt wird, und übte dort den Beruf eines Stein-
wetzen, entschloß sich endlich aber nach Florenz zu ziehen, wo-
selbst er eine Niederlage von zugehauenen Steinen einrichtete,
in der er alle Stücke zum Verkauf hielt, die gewöhnlich un-
d e s
Bildhauers und Baumeisters
Giuliano da Majano
Das Lebe»
Eineu großen Fehler begehen Familienvater, wenn sie nicht
den Geist ihrer Kinder sich in der Jugend frei entwickeln und
sich in dem Beruf üben lassen, der ihrer Neigung entspricht.
Sie zu etwas zwingen, was nicht nach ihrem Sinne ist,
heißt offenbar dahin wirken, daß sie in keinem Dinge vollkom-
men werden, denn die Erfahrung zeigt, daß wer nicht
arbeitet was ihm Lust bringt, geringe Fortschritte macht, wel-
ches auch der Beruf seyn möge den er treibt. Diejenigen hin-
gegen, welche dem Trieb der Natur folgen, werden meist groß
und berühmt in der Kunst die sie wählen, wie augenschein-
lich an Giuliano da Majano zu erkennen ist. Sein
Vater lebte lange Zeit auf der Höhe von Fiesole, da wo sie
Majano genannt wird, und übte dort den Beruf eines Stein-
wetzen, entschloß sich endlich aber nach Florenz zu ziehen, wo-
selbst er eine Niederlage von zugehauenen Steinen einrichtete,
in der er alle Stücke zum Verkauf hielt, die gewöhnlich un-