Filippo Brunelleschi.
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endlich noch fehlte es nicht an einem, welcher meinte, man
solle sie mit Erde ausfüllen -') und Pfenninge darunter
mischen, wenn sie aber gewölbt sey, Erlaubniß geben, daß
von dort Erdreich holen könne wer nur wolle, wodurch in
Kurzem das Volk ohne Kosten jenen Schutt wegbringen werde.
Filippo allein sagte, man könne sie ohne solch eine Menge FMpp°K
Holzwerk, ohne Pfeiler und Erdreich , mit weit weniger Auf- Gutacy-en.
wand als Bogen fordern würden, und sehr leicht ohne Gerüste
aufführen.
Die Consuln, Werkmeister und Bürger, welche glaubten
sie würden einen schönen Plan vernehmen, hielten dafür,
Filippo habe etwas Einfältiges gesagt, und machten sich
darüber lustig, verspotteten ihn, wandten sich von ihm ab,
und sagten er solle von etwas Anderm reden, dieß sey der
Rath eines Thoren, wie er selbst wäre. Beleidigt durch
solches Benehmen, antwortete Filippo: ,,Meine Herren,
überlegt, daß nicht möglich ist, sie in anderer als in dieser
Weise zu wölben, und ob ihr mich auch verlacht, werdet ihr
dennoch, wenn ihr nicht hartnäckig seyn wollt, es anerken-
nen müssen, daß sie nur so und nicht anders erbaut werden
darf und kann. Soll sie aufgeführt werden, wie ich es meine,
so muß sie in weiten Spitzbogen laufen und muß doppelt wer-
den, die eine Wölbung innen, die andere außen, so daß
man zwischen beiden gehen kann ^). Auf den Ecken der acht
Wände muß der Bau durch die Stärke der Steinverzahnungen
verbunden werden, und ebenso muß an den Seiten eine Kette
von Eichenholzbalken hinlaufen. Noch ist nöthkg an Lichter,
an Treppen und an die Wasserleitungen zu denken, durch
welche der Regen abfließen kann, und keinem von euch ist ein-
gefallen, Acht zu haben, daß innen das Gerüst zur Musaik-
") Nach einer Volkssage, die Baglioni im Leben des Giacomo della
Porta anführt, soll die Kuppel der Rotonda so erbaut seyn.
Niemals vorher war etwas Aehnliches unternommen worden.
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endlich noch fehlte es nicht an einem, welcher meinte, man
solle sie mit Erde ausfüllen -') und Pfenninge darunter
mischen, wenn sie aber gewölbt sey, Erlaubniß geben, daß
von dort Erdreich holen könne wer nur wolle, wodurch in
Kurzem das Volk ohne Kosten jenen Schutt wegbringen werde.
Filippo allein sagte, man könne sie ohne solch eine Menge FMpp°K
Holzwerk, ohne Pfeiler und Erdreich , mit weit weniger Auf- Gutacy-en.
wand als Bogen fordern würden, und sehr leicht ohne Gerüste
aufführen.
Die Consuln, Werkmeister und Bürger, welche glaubten
sie würden einen schönen Plan vernehmen, hielten dafür,
Filippo habe etwas Einfältiges gesagt, und machten sich
darüber lustig, verspotteten ihn, wandten sich von ihm ab,
und sagten er solle von etwas Anderm reden, dieß sey der
Rath eines Thoren, wie er selbst wäre. Beleidigt durch
solches Benehmen, antwortete Filippo: ,,Meine Herren,
überlegt, daß nicht möglich ist, sie in anderer als in dieser
Weise zu wölben, und ob ihr mich auch verlacht, werdet ihr
dennoch, wenn ihr nicht hartnäckig seyn wollt, es anerken-
nen müssen, daß sie nur so und nicht anders erbaut werden
darf und kann. Soll sie aufgeführt werden, wie ich es meine,
so muß sie in weiten Spitzbogen laufen und muß doppelt wer-
den, die eine Wölbung innen, die andere außen, so daß
man zwischen beiden gehen kann ^). Auf den Ecken der acht
Wände muß der Bau durch die Stärke der Steinverzahnungen
verbunden werden, und ebenso muß an den Seiten eine Kette
von Eichenholzbalken hinlaufen. Noch ist nöthkg an Lichter,
an Treppen und an die Wasserleitungen zu denken, durch
welche der Regen abfließen kann, und keinem von euch ist ein-
gefallen, Acht zu haben, daß innen das Gerüst zur Musaik-
") Nach einer Volkssage, die Baglioni im Leben des Giacomo della
Porta anführt, soll die Kuppel der Rotonda so erbaut seyn.
Niemals vorher war etwas Aehnliches unternommen worden.