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Vasari, Giorgio; Schorn, Ludwig [Hrsg.]; Förster, Ernst [Hrsg.]
Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister, von Cimabue bis zum Jahre 1567 (2. Band, 1. Abtheilung) — Stuttgart, Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1837

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https://doi.org/10.11588/diglit.54684#0220

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Leben des Bildhauers und Baumeisters

„rippen von gehöriger Dicke an, die eine Elle hoch über die
„Kuppel emporstehen, mir Dachgesimsen versehen und zwei
„Ellen breit sind, so daß von allen Seiten First und Dachrinne
„ist, und diese müssen von ihrer Verzahnung bis zum Ende
„pyramidenartig laufen. Die Kuppel baue man nach der
„ Art wie oben gesagt ist, und ohne Stützwerk dreißig Ellen
„hoch, von da an nach oben aber in der Weise, welche von
„den Meistern gerathen werden wird, die sie aufbauen, weil
„Uebung lehrt, was man zu thun habe."
Als Filippo dieß geschrieben, begab er sich des Morgens
in den Magistrat und übergab sein Blatt den Vorstehern,
welche das Ganze in Ueberlegung nahmen. Zwar vermochten
sie nicht alles zu verstehen, weil sie aber den kühnen Muth
Filippo s erkannten und sahen, wie keiner der andern Meister
auf festeren Füßen stand, er hingegen Sicherheit in seinen
Reden zeigte und immer dasselbe so wiederholte, daß es schien,
als habe er sicherlich schon zehn Kuppeln gewölbt, traten sie
zusammen und beschlossen ihm das Werk zu übergeben, nur
hätten sie zuvor gern eine geringe Probe wenigstens gesehen,
wie er das Gewölbe ohne Stützwerk mauern wolle, alle anderen
Dinge billigten sie ^).
Diesem Wunsche war das Glück günstig, denn da Bar-
, tolommeo Barbadori in Santa Felicirä eine Capelle wollte
Srprvbt seine
Methode an bauen lassen und schon deßhalb mit Filippo geredet hatte, legte
mnKuppUn' dieser sogleich Hand ans Werk und ließ sie ohne alles Gerüste
mauern. Jene Capelle liegt rechter Hand, wenn man in die

'S) In einer aus dem Domarchiv gezogenen und in Nelli's Beschrei-
bung des Doms abgedruckten Berathung findet sich ein Bericht
des BrunelleSchi, aus welchem ganz deutlich erhellt, daß die Kup-
pel ohne Rüstbogen erbaut wurde; auch spricht er dort von großen
25 bis 5o Pfund schweren Backsteinen, aus welchen die Nippen
aufgemauert werden sollten.
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