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Herkunft ein eigentümlicher künstlerischer Charakter eignet oder ein besonderes
Interesse gebührt.
Bildnisse der antoninischen Herrscher als Gemälde gibt es nicht; das Tondo mit
der Darstellung des Septimius Severus in Berlin ist bisher das einzige überlieferte
Herrscherbildnis in der Malerei. Kaum nennenswert sind rundplastische Herrscher-
bildnisse aus Glas; außer einem Köpfchen des Lucius Verus in Budapest wird eine
verschollene kleine Glasbüste in Pariser Privatbesitz genannt, die den jugendlichen
Marcus Aurelius oder Commodus darstellen soll. Dagegen sind geschnittene Steine
mit Bildnissen der Angehörigen der antoninischen Dynastie nicht selten; die Be-
urteilung ihrer Echtheit bedarf jedoch einer gründlicheren Untersuchung, als sie in
diesem Rahmen möglich wäre. Münzen und Medaillen werden nur als Hilfsmittel
für Bildniskunde und Zeitbestimmung herangezogen. Das freiplastische Herrscher-
bildnis der antoninischen Zeit, ergänzt durch die seltenen Bildnisse an monumen-
talen Reliefs, ist der eigentliche Gegenstand dieser Darstellung einer bezeichnenden
Gattung und Epoche der römischen Kunst.
 
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