vonFranckrctch. 217
Das X N. Aapüul.
Von Marsilm lNFranckretch / (Marseille
gcnant) auch wie wir dm Oolko 6c
glücklich paffirtmnd in Hispanim
angclangt.
Ls wir nun bey vorbemcldttn Insuln ä' Lrc- Anckcr
geworffen/ und allda übernachtet/ seyn wir den fol-
genden Morgen früh auffgebrochen/ und bey beeden
Drthen V iötoria undMarsilia vorbey kommen.
ViQoriä ist ein gemeine schlechte Stadt/jedoch v.üori^
allda von Lebensmitteln alles überflüssig / und umb einen wolfcrlen
Kauffzu bekommen.
Marsilia aber ist ein alte / und in Provence die Haupt-Stadt/ Marim«,
die Frantzosen schreiben und heissen es Marseille en Provence, die-
selbige soll in die 6OO. Jahr vor Christi Geburt von dell Griechen / so
manlPhoeenser genennet/ und unter ihrem DbristenPerano dahin
kommen / mit Bewilligung deß damaligen 8enano, Königs deß Kö-
nigrerchs Arles (darunter dise gantze Landschafft gelegen) so demPe-
rano seine Tochter verheurathet/erbawet worden seyn. Nachdem sie
nun bald zugenommen/und gewaltig worden/wurde sie von der Nach-
barschafft auß Neid angeftuider / sie hat aber mit den Römern gute
Freundschafft gehalten / und ihnen mit Leib und Gut Beystand ge-
ieistet/so sie im Gegentheil wider ihre Feind auch genossen.
6ös haben damals die Marsilianer ihreTodten nicht beweint/
sondern bey deren Lerchbegangnuffen frölrche Mahlzeiten gehalten/
und weilen sie/ wiewol Heyden / sehr wenig auffdises mühsellge Leben
geachtet / so war es im Gebrauch / daß den jenigen weiß darzu prXpa-
«rirr Gifft/ sichdarmit zu vergeben / von derDbrigkeit bewilliget und
mitgetheilt wurde/wetehe sich darumb angemeldet/ und zrmlich schein-
Ee bahre
Das X N. Aapüul.
Von Marsilm lNFranckretch / (Marseille
gcnant) auch wie wir dm Oolko 6c
glücklich paffirtmnd in Hispanim
angclangt.
Ls wir nun bey vorbemcldttn Insuln ä' Lrc- Anckcr
geworffen/ und allda übernachtet/ seyn wir den fol-
genden Morgen früh auffgebrochen/ und bey beeden
Drthen V iötoria undMarsilia vorbey kommen.
ViQoriä ist ein gemeine schlechte Stadt/jedoch v.üori^
allda von Lebensmitteln alles überflüssig / und umb einen wolfcrlen
Kauffzu bekommen.
Marsilia aber ist ein alte / und in Provence die Haupt-Stadt/ Marim«,
die Frantzosen schreiben und heissen es Marseille en Provence, die-
selbige soll in die 6OO. Jahr vor Christi Geburt von dell Griechen / so
manlPhoeenser genennet/ und unter ihrem DbristenPerano dahin
kommen / mit Bewilligung deß damaligen 8enano, Königs deß Kö-
nigrerchs Arles (darunter dise gantze Landschafft gelegen) so demPe-
rano seine Tochter verheurathet/erbawet worden seyn. Nachdem sie
nun bald zugenommen/und gewaltig worden/wurde sie von der Nach-
barschafft auß Neid angeftuider / sie hat aber mit den Römern gute
Freundschafft gehalten / und ihnen mit Leib und Gut Beystand ge-
ieistet/so sie im Gegentheil wider ihre Feind auch genossen.
6ös haben damals die Marsilianer ihreTodten nicht beweint/
sondern bey deren Lerchbegangnuffen frölrche Mahlzeiten gehalten/
und weilen sie/ wiewol Heyden / sehr wenig auffdises mühsellge Leben
geachtet / so war es im Gebrauch / daß den jenigen weiß darzu prXpa-
«rirr Gifft/ sichdarmit zu vergeben / von derDbrigkeit bewilliget und
mitgetheilt wurde/wetehe sich darumb angemeldet/ und zrmlich schein-
Ee bahre