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Lohrer Philippus Melanchthon gerichteten Vorrede schreibt
Cr., dass ihm insbesondere zwei alte Manuscripte vorgelegen
hätten: das eine wäre ihm durch Johannes Huttichius aus
der Bibliothek des "Wormser Bischofs Johann von
Dalberg (eines wolbekannten gelehrten Bücherfreundes)
übermittelt worden, das andere hätte er von dem Strass-
burger Doctor Caspar Hedio erhalten. Dieses stammte (wie
er selbst angibt) aus dem Augustinerkloster zuStrass-
burg: Crato hat es an verschiedenen Stellen als »Chronica
Argentoratensia« citiert, und es scheint eine umfassende
auf Auszügen aus Ellenhard und dem lateinischen Königs-
hofen beruhende Compilation gewesen zu sein. — Jenes ist
die als »Chronica Wormatiensia« angeführte Quelle: ihr
sind nun 1) die Gesta Adolfi et Alberti [p. 364. 365]1*) und
2) der Imperator Heinricus [p. 370—373] entlehnt.
Beide Stücke erscheinen dem Dresdener Codex gegen-
über willkürlich gekürzt, der Text ist an vielen Stellen ver-
derbt, auch fehlt die Angabe des Verfassers. Dennoch
möchte es mir nicht unwahrscheinlich dünken, dass das
nach Worms gelangte Manuscript, das erste Mai als codex
vetustus ausdrücklich dort bezeichnet, selbst das (gewiss
im Ganzen ziemlich unleserliche) Original gewesen wäre.
Wir sind nämlich mit Hilfe der Paralipomena be-
züglich des Imperator Heinricus im Stande, die in
der Dresdener Handschrift durch „absichtliche Kasur von
11) Auf welche (der letzten Ausgabe durch Casp. Hedio vom
Jahre 1569) übrigens Waitz in den Forsch. XÜI, 587 hingewiesen
hatte; um so seltsamer, dass von ihm dann das zweite Stück in den
Paralip. unbeachtet blieb. — Aus letzteren wurde der Bericht über
König Adolfs Ende auch in die von Böhmer [fontes rer. Germania, II.]
und von Pertz [M. G. SS. XVII.] besorgten Ausgaben der Annales
Wormatienses ohne Bedenken aufgenommen.
Lohrer Philippus Melanchthon gerichteten Vorrede schreibt
Cr., dass ihm insbesondere zwei alte Manuscripte vorgelegen
hätten: das eine wäre ihm durch Johannes Huttichius aus
der Bibliothek des "Wormser Bischofs Johann von
Dalberg (eines wolbekannten gelehrten Bücherfreundes)
übermittelt worden, das andere hätte er von dem Strass-
burger Doctor Caspar Hedio erhalten. Dieses stammte (wie
er selbst angibt) aus dem Augustinerkloster zuStrass-
burg: Crato hat es an verschiedenen Stellen als »Chronica
Argentoratensia« citiert, und es scheint eine umfassende
auf Auszügen aus Ellenhard und dem lateinischen Königs-
hofen beruhende Compilation gewesen zu sein. — Jenes ist
die als »Chronica Wormatiensia« angeführte Quelle: ihr
sind nun 1) die Gesta Adolfi et Alberti [p. 364. 365]1*) und
2) der Imperator Heinricus [p. 370—373] entlehnt.
Beide Stücke erscheinen dem Dresdener Codex gegen-
über willkürlich gekürzt, der Text ist an vielen Stellen ver-
derbt, auch fehlt die Angabe des Verfassers. Dennoch
möchte es mir nicht unwahrscheinlich dünken, dass das
nach Worms gelangte Manuscript, das erste Mai als codex
vetustus ausdrücklich dort bezeichnet, selbst das (gewiss
im Ganzen ziemlich unleserliche) Original gewesen wäre.
Wir sind nämlich mit Hilfe der Paralipomena be-
züglich des Imperator Heinricus im Stande, die in
der Dresdener Handschrift durch „absichtliche Kasur von
11) Auf welche (der letzten Ausgabe durch Casp. Hedio vom
Jahre 1569) übrigens Waitz in den Forsch. XÜI, 587 hingewiesen
hatte; um so seltsamer, dass von ihm dann das zweite Stück in den
Paralip. unbeachtet blieb. — Aus letzteren wurde der Bericht über
König Adolfs Ende auch in die von Böhmer [fontes rer. Germania, II.]
und von Pertz [M. G. SS. XVII.] besorgten Ausgaben der Annales
Wormatienses ohne Bedenken aufgenommen.