I.
Metrische 'Gesta Rudolf!'.
Es findet sich in Naucler's Universal-Chronik (p. 342)
zu dem J. 1273 folgendes Citat1):
In gestis tarnen Rudolfi metro invenitur hoc modo:
Bis sexcenti septuaginta tresque stetere
Anni) Lausanae dum rex et papa fuere.
Weder die mitgeteilten Verse noch die betreffende
Quelle wusste Weiland, der zuerst darauf einst aufmerk-
sam machte2), unterzubringen; auch ich kann erstere nir-
gends wiederfinden3), gestatte mir aber bezüglich letzterer
hier eine begründete Vermutung.
D. König in seinem Aufsatze „zur Quellenkritik des
Nauclerus"4) hat an letzter Stelle über jenes Citat gehan-
delt: er hält 'Gesta Rudolfi' für ein uns bisher unbe-
kannt gebliebenes metrisches Geschichtswerk und glaubt
dessen — nur von ihm postulierte — Existenz auch wirk-
lich nachgewiesen zu haben. — Dem muss ich zunächst
entgegentreten.
Bekanntlich fügen viele unserer Geschichtsquellen des
späteren Mittelalters ihrer prosaischen Darstellung gelegent-
1) S. hiers. Cap. III. § 1 n. 1.
2) In d. Sybel'sehen Histor. Ztsckr. XXXIV, 428.
3) In die Paralipomena p. 360 sind dieselben ans Naneler hin-
übergenommen.
4) Forsch, z. D. Gesch., XVIIL, 80 f.
Metrische 'Gesta Rudolf!'.
Es findet sich in Naucler's Universal-Chronik (p. 342)
zu dem J. 1273 folgendes Citat1):
In gestis tarnen Rudolfi metro invenitur hoc modo:
Bis sexcenti septuaginta tresque stetere
Anni) Lausanae dum rex et papa fuere.
Weder die mitgeteilten Verse noch die betreffende
Quelle wusste Weiland, der zuerst darauf einst aufmerk-
sam machte2), unterzubringen; auch ich kann erstere nir-
gends wiederfinden3), gestatte mir aber bezüglich letzterer
hier eine begründete Vermutung.
D. König in seinem Aufsatze „zur Quellenkritik des
Nauclerus"4) hat an letzter Stelle über jenes Citat gehan-
delt: er hält 'Gesta Rudolfi' für ein uns bisher unbe-
kannt gebliebenes metrisches Geschichtswerk und glaubt
dessen — nur von ihm postulierte — Existenz auch wirk-
lich nachgewiesen zu haben. — Dem muss ich zunächst
entgegentreten.
Bekanntlich fügen viele unserer Geschichtsquellen des
späteren Mittelalters ihrer prosaischen Darstellung gelegent-
1) S. hiers. Cap. III. § 1 n. 1.
2) In d. Sybel'sehen Histor. Ztsckr. XXXIV, 428.
3) In die Paralipomena p. 360 sind dieselben ans Naneler hin-
übergenommen.
4) Forsch, z. D. Gesch., XVIIL, 80 f.