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Wiegand, Theodor
Die Denkmäler als Hilfsmittel der Altertumsforschung (Sonderdruck aus dem Handbuch der Archäologie) — München, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.1803#0030
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Die Denkmäler als Hilfsmittel

METHODE DER WISSENSCHAFTLICHEN AUSGRABUNG1

Lehrreich sind A. J. B. Wace und S.Thompson, Prehistoric Thessaly, Cambridge
1912, und D. Makenzie, Pottery of Knossos, JUS. 1903 S.156ff. Wichtig ist auch das
Werk La Technique des fouilles archeologiques, Paris 1934, des Comte du Mesnil du
Buisson, das sich mit allen Umständen der Ausgrabung vom Anbeginn bis zur endgül-
tigen Publikation befaßt, ferner das von Ordnance Survey Office (Southampton)
herausgegebene Field Archeology — some notes for beginners. Gute Anleitung gibt das
vom französischen Unterrichtsminister herausgegebene Werk: Recherche des Antiquites
dans le Nord de l'Afrique, Conseils aux Archeologues etc., Paris 1890. Anregend Leo-
nard C. Woolleys reich illustrierte Schrift „Mit Hacke und Spaten" (deutsch bei
F. A. Brockhaus, Leipzig), voll lehrreicher Einzelheiten. Die größte Verfeinerung der
Grabung und Beobachtung findet man bei den prähistorischen Unternehmungen, bei
denen so oft aus den unscheinbarsten Objekten wichtige Schlüsse gezogen werden. Wert-
volle Anleitung mit Beispielen der Schichtenanalyse gibt G. Bersu in Die Ausgrabung
vorgeschichtlicher Befestigungen, Berlin und Leipzig 1926, Vorgeschichtliches Jahrbuch
II 1 ff. und in Der Breite Berg bei Striegau, Breslau 1930.

Für prähistorische Grabungen hat das preußische Unterrichtsministerium ein
„Merkbuch, Altertümer auszugraben und aufzubewahren", Berlin, herausgegeben; mehr
findet man im VIII. Band der Handbücher der Kgl. Museen zu Berlin: „Die Kon-
servierung von Altertumsfunden" von Fr. Rathgen (1898), sowie in desselben Verfas-
sers wichtigen Mitteilungen aus dem Laboratorium der Kgl. Museen in der Zeitschrift
„Museumskunde" IV 1908 ff., ferner in Rathgens Schrift: „Zerfall und Erhaltung
von Altertumsfunden", Berlin 1912; dazu E. Unger im Artikel „Konservierung
von Altertumsfunden" in Eberts RLV. Sehr lehrreich ist auch die in derselben
Zeitschrift VII S. 95 ff. veröffentlichte Arbeit von O. A. Rhusopulos : „Über die
Reinigung und Aufbewahrung der Altertumsfunde". Eine „Anleitung zum Reinigen
von Münzen" gibt der Numismatiker Alexis v. Markoff, Petersburg (russisch). Für
verdorbene Kupfermünzen wird eine zehnprozentige Lösung von acidum muriaticum,
für Silbermünzen Zitronensaft empfohlen, doch kann es sich dabei nur um Fälle großer
Not handeln. Über Erhaltung figürlicher Bronzen und Münzen: Francesco Rocchi,
Rassegna d'arte VII 258 ff. Wertvoll der Aufsatz von Shear, A Hoard of Coins found
in the Theater District of Corinth in AJA. 1931, 139—151 mit Hinweis auf die Arbeit
von Colin G. Fink, The Restauration of Ancient Bronzes and other Alloys. — Sehr
anregend, voller persönlicher Erlebnisse und Erfahrungen sind die Erinnerungen von
D. G. Hogarth, Accidents of an Antiquary's Life, London 1910 (Macmillan), und Sir
Flinders Petrie, Seventy Years in Archeologic, ferner William Frederic Bade,
A manuel of excavation in the Near East (Methods of Digging and Recording of the
Teil en-Nasbek Expedition in Palestine), Berkeley 1934.

Die bedeutendste Erweiterung unseres Wissens auf fast allen Gebieten
der Altertumskunde ist seit Jahrzehnten in steigendem Maße der Erschlie-
ßung des Bodens zu verdanken. Hier schöpft der Historiker nicht aus ab-
geleiteter Quelle, der Sammler ist vor den Gefahren der Fälschung sicher,
und dem Architekten bietet sich die vornehmste Gelegenheit zu neuen Syn-
thesen im Aufbau der Monumente.

Die neue Entwicklung des wissenschaftlichen Ausgrabungswesens kenn-
zeichnet sich durch die Größe des Vorhabens, durch umfassende Anlage,
durch die Höhe des materiellen Opfers und durch langes Ausharren bei ein
und demselben Gegenstand. Was so erreicht wurde, zeigen Olympia, Delphi,
Delos, Epidauros u. a. als Heiligtümer, es zeigen die planmäßigen Aus-

1 In diesem Abschnitt ist auf die Ver- senschaftlichen und persönlichen Schwie-

hältnisse in den östlichen Mittelmeerstaa- rigkeiten gearbeitet, auch ist der Umfang

ten besondere Rücksicht genommen, denn und die Zahl der dortigen Arbeiten so groß,

dort wird unter besonders großen wis- daß eine Bevorzugung gerechtfertigt ist.
 
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