einem alten Messer Reste einer Wellenbügelfibel
(Rau Taf. 3,3). Grab 20 enthielt Reste eines
gegossenen gerippten Armbandes und eines Rasier-
messers (?) (Rau Taf. 11,15—18). Von anderen
Fundorten kommen Messer mit verstärktem Rük-
ken und Urnenfeldernadel (Niedernberg, Grab 1
(Taf. 33,10.14)), ein Griffzungenschwert der Va-
riante Elsenfeld (Grab 1 des eponymen Fundortes
(Taf. 36,1); vgl. Anm. 93) sowie ein Rasiermesser
der Variante Fuchsstadt (Großheubach (Taf. 46,7);
vgl. S. 55 mit Anm. 164) als charakteristische
Formen der Stufe Ha A2 hinzu.
Anhand geraffter Riefen können östlich des Spes-
sart Grab 1 von Düllstadt (Taf. 66,3), das Kultwa-
gengrab von Acholshausen (Taf. 59,1.2.5.9 ; 60,7),
ein Grab aus Großlangheim (Taf. 65,7) sowie im
Grabfeld einige Gräber von Wollbach (Taf. 81,19;
82,3.11 ; 84,4;86,8) und Bad Neustadt-Herschfeld
(Taf. 79,7) datiert werden. Dabei ist allerdings
einschränkend zu bemerken, daß geraffte Riefen
auch in der Stufe Ha B 1 noch vorkommen. Zur
Aussonderung Ha A 2-zeitlicher Inventare sind
daher, wie im Westen, weitere Formen erforderlich.
Hier helfen Etagengefäße weiter, die innerhalb der
östlich geprägten Keramik die einzige chronolo-
gisch verwertbare Gattung darstellen (vgl. oben
S. 28 ff.). Die Exemplare aus Düllstadt und Groß-
langheim, nach böhmischen Maßstäben etwa an
den Übergang Ha A 1/A 2 zu setzen, sprechen für
eine Datierung dieser Gräber an den Anfang der
Stufe Ha A 2. Für ein drittes Etagengefäß dieser
frühen Form aus Bastheim-Unterwaldbehrungen
im Grabfeld dürfte die gleiche oder eine wenig
frühere Zeitstellung angenommen werden. Das
vierte Etagengefäß aus Acholshausen gehört einer
entwickelteren Form an und ist an den Übergang
HaA 2/B 1 zu stellen. Es fügt sich damit in die durch
die Bronzen gegebene Datierung ein. So stellen
Tasse und Becken ältere Formen dar (vgl. oben S.
58f.), während die Armringfragmente nach Ha B 1
weisen (vgl. oben S. 76). Als jung möchten wir auch
den Kesselwagen ansehen. Andere Stücke, z. B. die
Messer, begegnen sowohl in Ha A 2 als auch in
Ha B 1 (vgl. oben S. 53 f.).
Eindeutige Bronzen der Stufe Ha A 2 erlauben die
Zuweisung weiterer Grabfunde zu dieser Stufe. Es
sind dies das Rasiermesser aus dem eponymen
Fundort Fuchsstadt (vgl. oben S. 55), ein Armring
vom Typ Hanau aus Wollbach, Grab 7 (vgl. oben
S. 76), Nadeln vom Typ Gundelsheim aus dem
einzelnen Brandgrab von Herlheim (vgl. oben S.
71 f.). In einem Grabfund von Aub kommt eine
Ha A 1/A 2-zeitliche Fibel zusammen mit einem
Ha A 2/B l-zeitlichen Messer vor, so daß auch für
dieses Grab eine Datierung nach HaA2 angebracht
erscheint (vgl. oben S. 53f. 64).
d. Die Stufe Ha B 1
Bei der Besprechung der Stufe Ha A 2 wurde bereits
mehrfach auf Formen hingewiesen, die diese Zeit
mit der folgenden Phase HaBl verbinden. Demgegen-
über stehen für eine Trennung beider Abschnitte der
Urnenfelderzeit vergleichsweise wenig Typen zur
Verfügung.
Für das Untermaingebiet sind hier an keramischen
Formen zu nennen: eine bauchige Tasse mit
Fischgrätenornament unter der Randlippe aus
Kahl (Taf. 24,6)398) sowie zwei Trichterhalsgefäße
aus Röllfeld (Taf. 37,2;38,6). Mit dem doppelkoni-
schen Trichterhalsbecher aus einem Urnengrab von
Röllfeld wurden u. a. eine Fußschale, eine konische
Schale mit ausladendem Rand, Schalen mit konka-
vem Wandprofil und ein doppelkonisches Gefäß-
fragment gefunden, das auf der Schulter zwei
Breitriefen trägt, die von Schmalriefengruppen
gesäumt sind. Als charakteristische Bronze tritt in
diesem Grab eine Pfahlbaunadel hinzu. Ritzverzie-
rung im „Pfahlbaustil" zeigt außerdem eine Lan-
zenspitze aus Kleinheubach, die allerdings keine
Beifunde hatte (vgl. oben S. 44).
In den Gebieten östlich des Spessart ist eine
Trennung der Stufe Ha B 1 vom vorausgehenden
Ha A 2 beim heutigen Forschungsstand kaum
möglich. Aus dem Aushub eines Kabelgrabens
stammen zwei Pfahlbaunadeln aus Iphofen-Dorn-
heim (vgl. oben S. 70). Dem gleichen Grabe könnte
ein Gefäßfragment mit flächendeckender Dellen-
zier beigegeben gewesen sein (Taf. 62,11).
e. Die Stufe Ha B 2/3
Für eine von H. Müller-Karpe am Gräberfeld von
Kehlheim erarbeitete, in der Forschung umstrittene
Mittelphase der Stufe Ha B (Ha B 2) finden sich in
398) Vgl. H. Müller-Karpe, Chronologie 207 Abb. 42,21.
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(Rau Taf. 3,3). Grab 20 enthielt Reste eines
gegossenen gerippten Armbandes und eines Rasier-
messers (?) (Rau Taf. 11,15—18). Von anderen
Fundorten kommen Messer mit verstärktem Rük-
ken und Urnenfeldernadel (Niedernberg, Grab 1
(Taf. 33,10.14)), ein Griffzungenschwert der Va-
riante Elsenfeld (Grab 1 des eponymen Fundortes
(Taf. 36,1); vgl. Anm. 93) sowie ein Rasiermesser
der Variante Fuchsstadt (Großheubach (Taf. 46,7);
vgl. S. 55 mit Anm. 164) als charakteristische
Formen der Stufe Ha A2 hinzu.
Anhand geraffter Riefen können östlich des Spes-
sart Grab 1 von Düllstadt (Taf. 66,3), das Kultwa-
gengrab von Acholshausen (Taf. 59,1.2.5.9 ; 60,7),
ein Grab aus Großlangheim (Taf. 65,7) sowie im
Grabfeld einige Gräber von Wollbach (Taf. 81,19;
82,3.11 ; 84,4;86,8) und Bad Neustadt-Herschfeld
(Taf. 79,7) datiert werden. Dabei ist allerdings
einschränkend zu bemerken, daß geraffte Riefen
auch in der Stufe Ha B 1 noch vorkommen. Zur
Aussonderung Ha A 2-zeitlicher Inventare sind
daher, wie im Westen, weitere Formen erforderlich.
Hier helfen Etagengefäße weiter, die innerhalb der
östlich geprägten Keramik die einzige chronolo-
gisch verwertbare Gattung darstellen (vgl. oben
S. 28 ff.). Die Exemplare aus Düllstadt und Groß-
langheim, nach böhmischen Maßstäben etwa an
den Übergang Ha A 1/A 2 zu setzen, sprechen für
eine Datierung dieser Gräber an den Anfang der
Stufe Ha A 2. Für ein drittes Etagengefäß dieser
frühen Form aus Bastheim-Unterwaldbehrungen
im Grabfeld dürfte die gleiche oder eine wenig
frühere Zeitstellung angenommen werden. Das
vierte Etagengefäß aus Acholshausen gehört einer
entwickelteren Form an und ist an den Übergang
HaA 2/B 1 zu stellen. Es fügt sich damit in die durch
die Bronzen gegebene Datierung ein. So stellen
Tasse und Becken ältere Formen dar (vgl. oben S.
58f.), während die Armringfragmente nach Ha B 1
weisen (vgl. oben S. 76). Als jung möchten wir auch
den Kesselwagen ansehen. Andere Stücke, z. B. die
Messer, begegnen sowohl in Ha A 2 als auch in
Ha B 1 (vgl. oben S. 53 f.).
Eindeutige Bronzen der Stufe Ha A 2 erlauben die
Zuweisung weiterer Grabfunde zu dieser Stufe. Es
sind dies das Rasiermesser aus dem eponymen
Fundort Fuchsstadt (vgl. oben S. 55), ein Armring
vom Typ Hanau aus Wollbach, Grab 7 (vgl. oben
S. 76), Nadeln vom Typ Gundelsheim aus dem
einzelnen Brandgrab von Herlheim (vgl. oben S.
71 f.). In einem Grabfund von Aub kommt eine
Ha A 1/A 2-zeitliche Fibel zusammen mit einem
Ha A 2/B l-zeitlichen Messer vor, so daß auch für
dieses Grab eine Datierung nach HaA2 angebracht
erscheint (vgl. oben S. 53f. 64).
d. Die Stufe Ha B 1
Bei der Besprechung der Stufe Ha A 2 wurde bereits
mehrfach auf Formen hingewiesen, die diese Zeit
mit der folgenden Phase HaBl verbinden. Demgegen-
über stehen für eine Trennung beider Abschnitte der
Urnenfelderzeit vergleichsweise wenig Typen zur
Verfügung.
Für das Untermaingebiet sind hier an keramischen
Formen zu nennen: eine bauchige Tasse mit
Fischgrätenornament unter der Randlippe aus
Kahl (Taf. 24,6)398) sowie zwei Trichterhalsgefäße
aus Röllfeld (Taf. 37,2;38,6). Mit dem doppelkoni-
schen Trichterhalsbecher aus einem Urnengrab von
Röllfeld wurden u. a. eine Fußschale, eine konische
Schale mit ausladendem Rand, Schalen mit konka-
vem Wandprofil und ein doppelkonisches Gefäß-
fragment gefunden, das auf der Schulter zwei
Breitriefen trägt, die von Schmalriefengruppen
gesäumt sind. Als charakteristische Bronze tritt in
diesem Grab eine Pfahlbaunadel hinzu. Ritzverzie-
rung im „Pfahlbaustil" zeigt außerdem eine Lan-
zenspitze aus Kleinheubach, die allerdings keine
Beifunde hatte (vgl. oben S. 44).
In den Gebieten östlich des Spessart ist eine
Trennung der Stufe Ha B 1 vom vorausgehenden
Ha A 2 beim heutigen Forschungsstand kaum
möglich. Aus dem Aushub eines Kabelgrabens
stammen zwei Pfahlbaunadeln aus Iphofen-Dorn-
heim (vgl. oben S. 70). Dem gleichen Grabe könnte
ein Gefäßfragment mit flächendeckender Dellen-
zier beigegeben gewesen sein (Taf. 62,11).
e. Die Stufe Ha B 2/3
Für eine von H. Müller-Karpe am Gräberfeld von
Kehlheim erarbeitete, in der Forschung umstrittene
Mittelphase der Stufe Ha B (Ha B 2) finden sich in
398) Vgl. H. Müller-Karpe, Chronologie 207 Abb. 42,21.
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