1558—1559. 119
auditorium verkündigt werden: Acta fae. theol. I.: cod. Heid. 358, 611 f. 41; gedr.:
Haut/, II, 412. 1052
1559.
(febr.) Tilemann Heshusius, prof. theol., legt den kurf. räthen Eberhard,
graf von Erbach, und Erasmus Minkwitz ausführlich dar, dass er den Stephanus
Sylvius, pfarrer zu Leuwarden in Westfriesland, mit gutem gewissen nicht zum dr.
theol. promoviren könne, da derselbe durch seinen Substituten in seiner kirche das
abendmahl unter einer gestalt austheilen und opfermesse halten lasse. Die ein-
roischung der ärzte und iuristen in diese angelegenheit weist er entschieden zurück
und bittet, prediger und theologen als Schiedsrichter einzusetzen. Ann. VII, 329.
Darunter von anderer band: «Mirum est sane, quod d. Tilemannus in hoc suo
scripto se sibi contradicere non animadverterit. Nani quae se statim ab initio ex
Stephano audivisse fatetur, quod iam diu nullas celebrarit missas, quod magistratus
alium constituerit missificatorem, non ipse Sylvius, ea postea a iureconsultis con-
ficta scribit eorumque gv.iol'ipafiav appellat. Hinc certe satis apparet, quo animo
haec scripserit.» — Vgl. Struve, ausführlicher bericht von der Pfälzischen kirchen-
historie s. 77; Heppe, gesch. d. deutsch, protestantismus I, 306. 1053
— Univ. erklärt auf die ihr von den kurf. räthen zugestellte eingäbe des
Tilemann die von demselben gegen die promotion des Sylvius geltend gemachten
einwände für unbegründet; deshalb hätten sie beschlossen, dem Sylvius den doktorat
zu verleihen; sie bitten, ihren bescheid gutzuheissen und Tilemann, der unbefugter
weise an die kurf. räthe appellirt habe, wieder an den senat zurückzuweisen und
ihn zum widerruf seiner Schmähungen zu bewegen. Ann. VII, 332. 1054
• • Kurf. bestimmt im XIII. artikel seines testaments die untei-haltung und
Vermehrung der von ihm gegründeten bibliothek zum besten der univ. — Undatirtes
konzept (?): München, k. hausarchiv mit der in 1556 korrigirten iahrzahl 1559;
abschrift sec. XVIII. eines ebenfalls undatirten konzepts: Karlsruhe, G. L. A., Pfalz
specialia conv. 93 mit 1558; gedr. von'F. P. Wundt in Allg. Lit. Anzeiger 1798
sp. 787 — 789, nach der Karlsruher abschr. bei Hautz II, 413 (mit sinnstörenden
fehlem) und oben bd. I, 288 nr. 197. 1055
febr. 12. Kurfürst Otto Heinrich stirbt. 1056
Friedrich III.
tebr. 14. Eektor befielt allen univ.-angehörigen, sich morgen um 6 uhr in
rauerkleidern im artistenkolleg einzufinden, um zusammen dem leichenbegängnisse
des kurf. Otto Heinrich beizuwohnen. Ann. VII, 353. 1057
*ebr. (22.) [Stephanus] Cirlerus [kurf. Sekretär] schickt an dr. med. Thomas
rast, rektor, das bei den kurf. räthen eingereichte gesueh des Paulus Unieornius
Einkorn] aus Nördlingen um Zuweisung einer wohnung und Überlassung der theo-
°gischen lektur und theilt zugleich mit, es sei entschieden worden, dass dr. Kaspar
gi'icola] die behausung neben dr. Tilmann dem Einkorn einräumen solle und dieser
eetione theologiae fortfahren möge, bis er einen gvadus bekomme. Ann. VII,
auditorium verkündigt werden: Acta fae. theol. I.: cod. Heid. 358, 611 f. 41; gedr.:
Haut/, II, 412. 1052
1559.
(febr.) Tilemann Heshusius, prof. theol., legt den kurf. räthen Eberhard,
graf von Erbach, und Erasmus Minkwitz ausführlich dar, dass er den Stephanus
Sylvius, pfarrer zu Leuwarden in Westfriesland, mit gutem gewissen nicht zum dr.
theol. promoviren könne, da derselbe durch seinen Substituten in seiner kirche das
abendmahl unter einer gestalt austheilen und opfermesse halten lasse. Die ein-
roischung der ärzte und iuristen in diese angelegenheit weist er entschieden zurück
und bittet, prediger und theologen als Schiedsrichter einzusetzen. Ann. VII, 329.
Darunter von anderer band: «Mirum est sane, quod d. Tilemannus in hoc suo
scripto se sibi contradicere non animadverterit. Nani quae se statim ab initio ex
Stephano audivisse fatetur, quod iam diu nullas celebrarit missas, quod magistratus
alium constituerit missificatorem, non ipse Sylvius, ea postea a iureconsultis con-
ficta scribit eorumque gv.iol'ipafiav appellat. Hinc certe satis apparet, quo animo
haec scripserit.» — Vgl. Struve, ausführlicher bericht von der Pfälzischen kirchen-
historie s. 77; Heppe, gesch. d. deutsch, protestantismus I, 306. 1053
— Univ. erklärt auf die ihr von den kurf. räthen zugestellte eingäbe des
Tilemann die von demselben gegen die promotion des Sylvius geltend gemachten
einwände für unbegründet; deshalb hätten sie beschlossen, dem Sylvius den doktorat
zu verleihen; sie bitten, ihren bescheid gutzuheissen und Tilemann, der unbefugter
weise an die kurf. räthe appellirt habe, wieder an den senat zurückzuweisen und
ihn zum widerruf seiner Schmähungen zu bewegen. Ann. VII, 332. 1054
• • Kurf. bestimmt im XIII. artikel seines testaments die untei-haltung und
Vermehrung der von ihm gegründeten bibliothek zum besten der univ. — Undatirtes
konzept (?): München, k. hausarchiv mit der in 1556 korrigirten iahrzahl 1559;
abschrift sec. XVIII. eines ebenfalls undatirten konzepts: Karlsruhe, G. L. A., Pfalz
specialia conv. 93 mit 1558; gedr. von'F. P. Wundt in Allg. Lit. Anzeiger 1798
sp. 787 — 789, nach der Karlsruher abschr. bei Hautz II, 413 (mit sinnstörenden
fehlem) und oben bd. I, 288 nr. 197. 1055
febr. 12. Kurfürst Otto Heinrich stirbt. 1056
Friedrich III.
tebr. 14. Eektor befielt allen univ.-angehörigen, sich morgen um 6 uhr in
rauerkleidern im artistenkolleg einzufinden, um zusammen dem leichenbegängnisse
des kurf. Otto Heinrich beizuwohnen. Ann. VII, 353. 1057
*ebr. (22.) [Stephanus] Cirlerus [kurf. Sekretär] schickt an dr. med. Thomas
rast, rektor, das bei den kurf. räthen eingereichte gesueh des Paulus Unieornius
Einkorn] aus Nördlingen um Zuweisung einer wohnung und Überlassung der theo-
°gischen lektur und theilt zugleich mit, es sei entschieden worden, dass dr. Kaspar
gi'icola] die behausung neben dr. Tilmann dem Einkorn einräumen solle und dieser
eetione theologiae fortfahren möge, bis er einen gvadus bekomme. Ann. VII,