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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 4.1910/​11

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Pomtow, Hans: Die beiden Tholoi zu Delphi
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https://doi.org/10.11588/diglit.22224#0188
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176 H. Pomtow-Berlin.

Architrav-Maße:

Stein

Bogenlänge

Sehnenliinge

Höhe

Nr.

außen

innen

vordere

hintere

i = c

1,56







55,4

ii = a

1,52







55,2

iii =-- d

[1,53- 54]

1,298





55,5

iv = k

[1,45-47]



1,43



55,4

v = r

[1,505]



1,485



55

vi = m

[1,49]



1,47



55,2

vii = qu

1,502—51







54,5

viii =;

[1,48—49]



1,46



55,5

ix = n

1,514



1,493



55,3

x = i

[1,50]



1,48



55

xi = p

1,50

1,282







xii = o

1,52

1,295 (?)

1,50

1,29



xiii == i

[1,505]

1,285





n



19,575—(',23









Die eingeklammerten Maße sind durch Berechnung aus der Begulaverteilung, bzw. aus den Sehnen
gewonnen; sie konnten an den Steinen selbst nicht genommen werden, da letztere an den betreffenden
Stellen unzugänglich sind.

Der Umfang und Durchmesser des Baues.
In Bd. III, S. 102 war der Umfang auf 19,60—20,11 m taxiert worden (Dm.
6,25—6,40) und dann dem größeren Maß der Vorzug gegeben. Die vorstehende Tabelle
zeigt, daß das kleinere das richtigere ist. Wir haben danach mit 19,575—19,623, also
mit + 19,60 m Umfang zu rechnen. — Ebendahin führt die Länge von Regula +
Intervall = 40 + 58 = 98; denn 20 Regulae + Intervalle = 20 Triglyphen -)- Metopen
— genau soviel zeigt die Abbildung 5 auf Tafel I — ergeben gleichfalls 20 X 98 = 19,60 m.
Wenn die Triglyphen -\- Metopen ein geringes kürzer erscheinen werden (40 -\- 57, oder
39,5 -f- 56,9 = 96,4, wovon aber der Falz noch abgeht), so sind jene etwas abgearbeitet
und letztere liegen ein wenig gegen den Architrav zurück. — Ein dritter Beweis ist die
Radienberechnung. Der Umfang von 19,60 enthält einen Radius von 3,12 m
(Dm. 6,24). Bei Stein XI = p ergibt die Berechnung aus der Bogenlänge 150 : 128,2 = r:
(r — 45,5), also 128,2 r = 150 r — 6825, also 21,8 r = 6825, also r = 3,13 m. Die Über-
einstimmung kann nicht genauer sein, und wenn der zweite Stein (XII = o) — der
einzige außer XI, bei dem wir beide Bogenmaße besitzen — scheinbar ein anderes
Resultat zeigt, nämlich 3,073, so wird hier sicherlich der Innenbogen etwas zu knapp
gemessen sein; denn während der Außenbogen (1,52) gegen den von XI — p (1,50) um 2 cm
gestiegen ist, soll der Innenbogen nur um 1,295 — 1,282 = 1,3 cm größer geworden
sein? Erhöht man ihn vielmehr nur um 5 mm, also auf 1,30, so schnellt der Radius
auch hier auf 3,14 empor.1 — Ein viertes Mal werden wir dieses Maß bei den Stylo-
batblöcken linden (s. unten), wo am Außenbogen auf 80 cm Sehne eine Stichhöhe

okk j (40)2 + (2,55)2 „ 1k ., ,
von 2,5o cm gemessen wurde, was r = 5 ^- = o,10 ergibt.

1 Man vergleiche 1,52: 129,5 = r:(r—45,5), also 129'/2r = 152 r—152-45 %, also 22 »/,r = 69160,
also r = 3,073. Oder bei 1,30 Innenbogen, 1,52 : 1,30 = r: (r—45,5), also 22 r = 69160, also r = 3,14. —
Ganz unzuverlässig bleibt demgegenüber die Berechnung aus den Stich höhen. Eine zweifache Mes-
sung Wenzels (an 2 Stücken) ergab an dem Innenbogen auf 1 m Sehne einen Stich von 4,4 Höhe. Bezeich-
 
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