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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 4.1910/​11

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Haupt, Albrecht: Westgotische Baukunst in Spanien
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Bibliographie zur geschichte der Architektur
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https://doi.org/10.11588/diglit.22224#0252
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238 Bibliographie zur Geschichte der Architektur.

erhalten ist. Dagegen halte ich die interessante Klosterkirche S. Millan de la Cogolla
zu Souso (Logroflo), die ich ebenfalls untersuchte, in ihrer heutigen Gestalt für völlig
mozarabisch (9. oder 10. Jahrhundert). Dafür sprechen die Form der scharfgespitzten
hohen Hufeisenbögen (s. Abbildung 20), das Fehlen von Säulen-Kapitellen, die Überwöl-
bung der rechteckigen Apsiden mit breitgratigen achtteiligen Klostergewölben, auch die
gewöhnlichen Bruchsteinmauern des Äußeren.

Dagegen scheinen noch original-westgotische Bauwerke zu sein: die Ermida zu
Melque, einige dreißig Kilometer von Toledo in der Einöde gelegen, und das Kirchlein
von Santa Comba zu Banda, Provinz Orense.

Beide Bauwerke sind bei durchgeführtem Hufeisenbogen von kreuzförmigem Grund-
riß mit Kuppel auf der Vierung, wo die beiden Tonnengewölbe sich schneiden, und
rechteckig vorspringender Apsis (bei ersterein innen rund). — Die Kapelle von Melque
hat nach der Ostseite in den Winkeln des Kreuz- und Langschiffes noch zwei Nebenräume.

Wir haben hier vermutlich die Vorstufen der Kirche von S. Pedro de Nave vor
uns, — einmal ganz ohne Nebenräume, einmal mit solchen nur im Osten, während jene
Kirche solche auch im Westen besitzt.

Die Technik ist dieselbe großsteinige Quader- und Wölbtechnik wie dort, das
Detail einfach, doch nahe verwandt. Daher sind diese drei Kirchen wohl als eine zu-
sammengehörige Gruppe gleichzeitiger Bauwerke anzusehen.

Die Ermida von S. Justo und Pastor in Medina Sidonia, 630 geweiht, ist noch
nicht näher untersucht, scheint jedoch einige bedeutsame Reste (Portal, Säulen mit
Kapitellen) aus westgotischer Zeit zu enthalten, wenn sie nicht übeahaupt ganz aus jener
Periode stammt.

Ich hoffe, daß es mir vergönnt ist, später die zuletzt genannten, bisher kaum oder gar
nicht bekannten Bauwerke zu besuchen und sie an der ihnen zukommenden Stelle ein-
zureihen, um so zu einer einigermaßen abschließenden Gruppiernng dieser für die erste
originale Entwicklung der germanischen Baukunst so wichtigen Bauwerke beitragen
zu helfen.

Bibliographie zur Geschichte
der Architektur.

Prähistorie und neuere Kunstgeschichte.
Frankreich.

Von Marcel Aubert- Paris.

I. FRANCE.
A. Periode prehistorique — VIIIe siecle.

Adrien Blanchet. Les Origines antiques du
plan trefle. (Bulletin monumental, 1909, 5 - 6,
p. 450-560, plans.) — Le plan trefle' est aussi
ancien en Gaule qu'en Orient; les thermes de
Sarbazan (Landes) presentent un exemple de plan
trefle remarquable; le plan quadrilobe serait un
peu moins ancien; un des premiers exemples
serait celui de la cbapelle de l'abbaye de Glanfeuil
en Anjou, relate dans la vie de saint Maur.

Emile Chanel. La Villa gallo-romaine de
Perignat, hameau d'Izernore (Ain), fouilles de 1907
et 1908. Bourg, impr. du «Gourrier de l'Ain»,

1909. In-8°, 55 p., fig. et pl. en noir et en couleur.
(Extrait du Bulletin de la Societe des naturalistes
de l'Ain, n° 25, novembre 1909.)

Dr F. Gidon. Les Enceintes prehistoriques
et les megalithes du Calvados, statistique et remar-
ques particulieres, les pierres ä cupules du Cal-
vados, les megalithes du Calvados et les idees
nouvelles sur la signification des menhirs. Caen,
H. Delesques, 1909. In-8°, 15 p. (Extrait du
Compte-rendu du LXXVe Congres archeologique
de France, tenu en 1908, ä Caen.)

Edmond Hue. Note sur un four romain decou-
vert ä Luc-sur-mer (Calvados). Caen, H. Delesques,

1910. In-8°, 12 p., fig. et pl. (Extrait de l'Annuaire
de 1'Association normande, 1909.)
 
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