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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 4.1910/​11

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Pomtow, Hans: Die beiden Tholoi zu Delphi
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https://doi.org/10.11588/diglit.22224#0201
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189

mittelnde Radius von Orthostat und Cella doch mit dem dieses dritten Ringes zusammen-
fallen — bisher waren alle drei auf 2,17-|—18J- taxiert —, so würde man das Cellapflaster
um volle 5-| cm (44-J- — 39 = 5-|) auf das obere Lager unseres Ringes übergreifen lassen.

Nun zeigt eine einfache Rechnung, daß, wenn die Peristylbreite 53 (Stylobat) + 54
(2. Ring) = 1,07 betrug, der Außenradius des 3. Ringes 3,15 — 1,07 = 2,08 gewesen
sein muß. Obwohl die etwas zuverlässigere Radienberecbnung aus den Bogenlängen
bei unseren Platten vorliegt und auf 2,18, also eine Differenz von 10 cm deutet, glaube
ich doch, daß man diese ebenso reduzieren darf, wie vorher beim 2. Ring die aus der
Stichhöhe errechnete Radiuslänge von 2,72 auf 2,62.1 Denn auch die Rechnung aus
Bogen- und Seitenlängen leidet — wenigstens bei einigen Ringsteinen der Cellawand
(s. unten) — an dem Übelstand, daß die Seiten (Fugen) bisweilen nicht radial ge-
schnitten sind, also in ihrer Verlängerung nicht das Zentrum treffen.

Aus diesen Gründen möchte ich vorläufig an dem Radius von 2,08 festhalten.
Er entspricht einem Umfang von 13,066 und dieser würde genau 13 Platten von der
Länge des erhaltenen Stückes (1,01—1,016) erfordern. Die kleine Differenz von 4,4 cm
(13 X 1,01 = 13,13 gegen 13,066) verdient um so weniger Beachtung, als diese 13 Plat-
ten augenscheinlich der Anzahl der Säulen entsprechen, zu ihnen symmetrisch
standen, und die ebenso langen 13 Orthostate (bzw. 12 + Tür) im Verband über sich
trugen (s. unten).

Von den 16 + 13 = 29 Platten des 2. und 3. Ringes sind mehr als die Hälfte
(nämlich 15) nachweisbar und in der Anmerkung zusammengestellt. Es hat den An-
schein, als gehörten davon 13 zum 2. Ring, den wir danach fast vollständig besäßen,
während von den 13 des dritten Ringes bisher nur 2 bekannt wären, 11 also im
Fundament-Innern steckten.2

1 Erscheint das zu gewaltsam, so könnte man etwa den Stylobat um 10 cm hinausrücken wollen, so
daß sein Überstand über den Architrav 13 statt 3 cm, sein Radius 3,25 statt 3,15 betrüge und dann der
2. und 3. Ring ihre Radien von 2,72 (statt 2,62) und 2,18 (2,08) behielten. Aber das würde bedingen, daß
sämtliche Säulen noch mit 7 cm Auflager auf den 2. Plattenring übergegtiffen hätten, und zu dieser An-
nahme wird man sich nur schwer entschließen.

Maße von Pavimentsteinen (Kreisringsektoren):

Stein
Nr.

Standort

Höhe

Außenbogen

Tiefe

Bemerkungen

1

Oberste Stereobatschicht, innen

27,5

1,03 m

54

Abbildung 15.

2

Süden, V. Schicht, Nr. 23

r>



Ii



3

Türwand, IV, 5

n







4

Offenliegend im Innern

26,5

1,06 m



Tiefe an einer Seite bis 49 abgearbeitet.

5

Westen (innen) III, 2

27,3



51

Dreiseitige Anathyrosis.

6

M V n 3







Ähnlich wie Nr. 5.

7



26,8



50,5



8

Süden VII, 8

27,2

mind. 1,10 m

c. 52

Schräg abgearbeitet.

9



27,5

1,05 m





10

Osten V, 7

25,0



50



11

, . 8





55



12

9

Hfl



— .

50



13

„ . io



mind.90,5 cm





14

Oberste Stereobatschicht, innen

26,5

1,016 m

56-58,6

Abbildung 16. 1 Hinten ein -

15

Süden VII, 6

27,5



56

Rechts unten abgeareitet.l geschnitten.

36*
 
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