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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 4.1910/​11

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Pomtow, Hans: Die beiden Tholoi zu Delphi
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https://doi.org/10.11588/diglit.22224#0212
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200

Bd. III, S. 110), rechts neben /"stehend. — Höhe 52, Lcänge 1,23 (bzw. 122,8 nach
dem dritten Architekten), Tiefe an der rechten Seite jetzt noch 37,5. Hier hatte
Gockel angemerkt, daß auch die ganze Rückseite des Steins «nach hinten zu schräge
verlaufe, so daß der Architrav rechts dünner wäre als links» (Bd. III, S. 177). Diese
Notiz hatte ich unverwertet gelassen und darum nicht bemerkt, daß das Stück hinten
abgearbeitet sei, die Dicke der geraden Architrave also größer gewesen sein müsse,
obwohl a. a. 0., S. 177 gesagt war, daß t dicker zu sein scheine als g (wohl gegen 49 cm),
— worauf für unsere Rekonstruktion auch nicht viel ankam. Jetzt zeichnet auch der
dritte Architekt diese zweite Abschrägung und gibt an, «daß der Stein hier schräg ab-
gearbeitet sei für den Anschluß des rechts (bzw. hinten) gegengepackten Rundarchitravs
(£)». Die ursprüngliche Dicke ist also hier 46,5—47 gewesen, wie die Punktierung an-
gibt. Die Regulateile sind links 18,4, rechts 17 lang und enthielten je 2 Tropfen. Die

Abbildung 28a- Metopenbreito betrug also

87,6 (ohne Falz). — «Un-
ser Stück war ein Eok-
architrav, wie die erst

5-

t

Ki-7^-ö.7-*i,9.

;j [»y so o io 20 30 *o jocm gerade, dann schräge Fu-

Innlmil I I I I

genführung beweist, und
gehört an das vordere
Ende der linken Lang-
scite des Gebäudes» (Bd.
III, S. 177, vergl. S. 109).

Architrav s (Ab-
bildung 28). — Die Block-
höhe ist beim Verpacken
in die Fundamente ein

(3Jr£%- -y wenig abgearbeitet, etwa

Abbildung 28 und 28a. 8-12 mm, wie die Höhe

Architrav s(l : 15). — Rechts oben: angebliche Deckplatte der Metopen. von Taenia + Regula be-
weist; beide sind sonst

4,8 + 4,7 = 9,5 hoch, hier nur 8,5 bis 8,7. Wichtiger aber ist Zippelius' Feststellung,
«daß unser Stein auch links abgearbeitet sei; er wurde bei seiner Wiederverwendung
als Fundamentstein an den Rundarchitrav r angepaßt und verkürzt, so daß seine ehe-
malige Länge nicht feststeht». Die heutige Länge von 1,20 ist also nicht maßgebend
für die Rekonstruktion1, ebensowenig der linke Regulateil von 14,1 Breite mit den Resten
von 2 Tropfen. Der rechte Regulateil ist stark zerstört, scheint aber 18—19 breit gewesen
zu sein, ähnlich wie der linke bei Block g. Für dieses Maß spricht auch die Metopen-
breite, die darnach 120 — (14,1 + 18 oder 19) = 88 oder 87 wäre (g hat 87,6). —
Die Seitenflächen sind unzugänglich, darum konnte über die hintere Einschneidung
nichts ermittelt werden. Den links fehlenden Teil würde man zunächst mit Hilfe der

1 Im Bull. 35, 143 f., Fig. 16, ist diese Verkürzung des Steins nicht bemerkt worden, die linke Re-
gulalänge von 14,3 (nach uns 14,1) wird für vollständig gehalten, deshalb auch nur eine rechte Regula von
+ 14,0 als vorhanden eingezeichnet und hieraus dann das falsche Triglyphenmaß von 14,3 + 21 (bei f links)
= 35,3 abgeleitet (vergl. Planche III). Auch ist nicht gemerkt, daß darnach die Metopenbreite bei unserm
Stein 1,205 (so im Bull.) — (14,3 + 14) = 92,2 erreichen würde, was unmöglich ist.
 
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