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Der IDortfinn ber (Broteste

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wel ervaren wask Hngeblich habe er bamals bie (Brotten-Katatomben auf-
gefunben uub geßeichnet'k gür oan Ktanber mar (Broteste gleichbebeutenb
mit Ktotio aus ber Hntite. „Noch heeft men van Hans Fredeman de Vries
(1527—1604) Wapenroof, Kompartimenten, Grotesken en verscheidene
sieraaden, uit maakende een getai van wel 26 bocken'K Huf feinen Reifen
in Deutfchlanb malt be Dries in Hamburg, Braunfchmeig, Danßig unb Prag
„perken met Grotesken" „Pyiers vercierd met Grotesken"k Da ber Deto-
rationsftil bes fpäter noch ßu behanbelnben t)ans Drebeman be Dries burd?
feine erhaltenen Stiche feftfte^t, erhält auch oan Ktanbers nicht befiniertes
IDort (Broteste nur einbeutigen Sinn. Don bem (lintorettofchüler Peter
Ulerid oon Kortryt, f 1581, h-i^ 6s: des hy vor een pleit-bezorger en
gansche Karner schilderen moest met Grotesken of Antyksch Beeid en ander
werk, dat groot geld waardig was, want hy was op deeze zaak ook meer dan
gemeen gevat"k (Bne non dornelis Ketel gemalte HHegorie ber Ktufit, Ktalerei
unb Poefie mirb oon einer Umrahmung eingefaßt, bie 4 giguren einfchlie^t.
Bei einer biefer giguren hängen ßmei brennenbe Sampen, bie gleichfam einem
,,grottissisch ioofwerk" entfprie^en. Da in ber ßmeiten oan Ktanber^Husgabe
bie Stelle lautet ,,a!s uit een Grotesk of Antyk lofwerk vootkommende",
ift bie Begriffsgleichheit oon (Brotesfe unb Hntife für biefe 3eit einleuchtend,
gm Sehrgebicht^ nennt oan Dtanber „architeftonifche Derßierungen (metsel-
ryen), Kompartimente, Protesten in einer Reihe, ermahnt bie Künftler, in
ßtalien befonberen IDert auf (Brotesfen= unb gigurenmalen ßu legen. Der
ßtaliener überliefße gern bem hollänbifchen (Behilfen bas Sonbfchoftliche,
jeboch bas gigurenmalen ber Protesten auf naffem Kalt traue er bem Korb-
länber nicht ßu. Umfo mehr muffe fich biefer baßu brängen. Die ßtaliener
fehen es bereits ßur (lotfache ruerben, bah mir ih^en auch m biefer Kunftgattung
ebenbürtig merben, auf ber Seinmanb, im Stein unb auf ber Kupferplatte/'
Dan Ktanber begreift unter (Broteste bie aus bem Stubium ber Hntite gemon-
nene italienifche Kunftrichtung. Dajß oan Ktanber beren territoriale Ktobi-
fißierung, mie bies Somaßßo 1587 in bem Rime (f. u.) als oollßogene (latfache
behanbelt, gleichfalls anertennt, geht aus einer Stelle über ben (Billis doignet
(f 1600 in Hamburg) h^roor: ßufommen mit bem ßlaliener Stello malte
(B. doignet oor 1560 in derni ßmifchen Rom unb Soretto „eene kamer op de
Fransche wyze in Grotesk". Dies mürbe olfo heifßen: im Stile oon gon-

^ RIander=de ßongli U, 238.
2 (Es märe nidp unmöglid], ba^ bet Beiname ,,de Gratisdo" {id] analog detn Bernardino pocceiti delle
Grotesche au^ einen (Brotestmaler beßiel^t, ßumal in Deut^dpand ßamnQer Seine (BrotestenbüQer (BradiscobüQer
nennt. Der Harne ,,grotesche", 1502 inßtatien burd? ß. Burdl^ardt nadigeroiepn, iSt in dem Kteip Bos=$loris-
dolgn^doed 1540—1550 als „(Brottpen" und „(Brotesco" gemeingültiger Begtip ^ür den aus ßtalien importierten
(Brotest^til. — pebide, d. $loris.
^ de ßongl? 11, 8.
^ de ßongl? M, 11. — RaQ pirplpnann 1920, S. 6, Rntn. 5 pnd perken — encadrements mit der
Bedeutung SQeibenriSfe.
^ de ßongl? !, 285.
^ oan Blander de ßongl? 11, 63.
^ t?rsg. oon R. poeder, Quellenstudien Vlll, 1916, S. 15 u. 47.
 
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