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Dianen bis Sutma

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deigform als oon etmas nacß unten fließenbem ßu {preßen. Die großen bet
Dränungen, in meißem RIarmor auf ben {d^marßmarmornen (Brunb gelegt,
{inb eben{omoßl grotesten mie goti{cßen Ur}prungs, ba bie in oegetabilßcßes
Ornament ausgeßogenen Bärte, Brauen u}m. )cßon bei IDiUarb be ponnecourt
begegnen. Überall ein tolles Spiel oon naturalißi{d?-organi{cß aufgefri{cßtem
gormen{cßaß mit ber einen Haren Hbßcßt, einen pridelnben R)ecß{el licßtemp-
finblicßer Kuroenfläd^en um {eben Preis ßu geminnen. droßbem alle Umri{{e
mie ber Raub ber Oßrmu{cßel umge{cßlagen unb oerbidt ober in ber Hrt oon
{icß ermeiternben Hrmeln gebohlt }inb, iß entgegen allem bequemen )id? Saden
bie (Bejamtßaltung bes Ornaments eßer ßraff ßu nennen. Rtit goti{cßem
pocßbrang fteigt unb {cßmingt }id^ bie Sinie unb bemaßrt bei aller fleißigen
Derbidung eine mertmürbige febernbe Scßlantßeit. Rembranbts Oßrmujcßel-
formen }inb tropfiger unb [dimerer." Scßon d. Reumann ßat in einer Hnmer-
tung barauf ßingemie{en, baß bie gormen bie{es Bronßegitters eng mit bem
HBd-Bücßlein bes Hugsburgers Sucas Kilian oon 1627 ßu{ammenßängen
(Hbb. 71—75). über es beßeßen aucß Beßießungen ßu ber Ratßausballußrabe
in Bremen oon 1612 (Hbb. 117), bie oon pollanb beeinflußt i}t. gm (Begen{aß
ßu Sutmas Silbergefäßen, bie ben Oßrmulcßelßil in ge}dßlo{{ener tompatter
gorm ßeigen, {eßen mir am dßorgitter eine aufgelöße, oielfacß burcßbrocßene
gormen}pra(ße. Die)e erinnert eben[o {eßr an bas (Be)cßlinge, mie es {cßon
gamnißer (}. b.) im guße {eines Htiener Potals beginnt, mie es aber oor allem
ber beut{cße Oßrmujd^elßil ausbilbet (Kölner ge}uitentircße, Unteut}cß, (Bube-
merbt). 3toeifellos mürbe Sutma ßu bie{er ißm neuen Organi{ation {eines
Ornamentes burcß bemußte Hnleßnung an goti{cßes Rlaßmert gefüßrt, eine
anbere drtlärung bürfte es nicßt geben, din Blid über {eine ßaßlreicßen Oma-
mentßicße unb auf bie 1647 ausgefüßrte Silbertanne mit Scßüßel (Hbb. 107)
bürfte über ben goti{cßen, be{onberen dßaratter bes Hmßerbamer dßorgitters
nid;t im Smeifel la)}en. (Berabe bie{e Kanne oon 1647 ßeigt Sutma in einer faß
bebentlicßen Hbßängigteit oon bem {cßon 1627 oerßorbenen Hbam oon Dianen,
oon beßen Delpßinornament aucß beßüglicß ber Dermenbung ber Rhpcßeln
in ber Rlitte ber Scßüßel, jobaß bie Priorität Dianens nicßt in grage ßeßen
tann. Daßu ertennen mir in bem Oßrmu{cßelmagen ber Rleergöttin auf ber
Kanne ein RIotio mieber, bas ü^inricß (Bolßius ({. b.) 60 gaßre früßer ßilbe-
grünbenb erfanb.
Hacßbem ber Stil Hbam oon Dianens um 1615—20 im Hmßerbamer
Künßlertreis burcß Silbergerät in Bilbern unb ausgefüßrter Hrbeit als eine
beßeßenbe dot{acße ertannt mürbe, anberer{eits Rembranbt in enger Be-
ßießung ßu San Sutma betannt iß, {inb alle Doraus{eßungen gegeben, baß
Rembranbt {eit 1650 bie{en Stil bem Beimert {einer Bilber ßugrunbe legte.
(Banß be{onbers aber, nacßbem {cßon {ein teßrer Pieter Saßmann bem Dianen-
ßil Dorliebe entgegengebracßt ßatte. ds mürbe einer ßier nicßt beabßcßtigten
bejonberen Stubie mert {ein, einmal aus bem Rembronbtmert alle Oßrmu{cßel-
formen ßu{ammenßu}te!len. gß ber Blid einmal barauf eingeßellt, )o begegnen
an ben überra{cßenbßen Stellen ber Hrcßitettur, ber Rlöbel, bes Scßmudes
unb Kleingerätes {olcße Dinge. (Befäß unbprießerßab im Pari{er ^oßenprießer,
Entmutig be§

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