Das Großkreuz.
„Herr Bruder, Du hast nun schon eine Menge von Orden,
jetzt sollst Du doch schauen, auch ein Großkreuz zu bekommen!"
„Nicht nöthig — Hab' ich ja meine Schwiegermutter!"
Der goldene Löwe.
, In einem kleinen Landstädtchen führte ein Haus schon
seit uralten Zeiten den Beinamen „zum goldenen. Löwen".
Dasselbe kam nun in Besitz eines wohlhabenden Fleischhauers,
der auch darin sein Geschäft etablirte. Da der alte auf lan-
! ger Eisenstange mit künstlichem Schnörkelwerk hoch in der
Lust thronende goldene Lowe schon sehr schadhaft war, außer-
dem durch den Zahn der Zeit seine Vergoldung bereits ein-
gcbüßt hatte, so entschloß sich der restaurirende Fleischhauer
zur Anschafjnng eines neuen Schildes und verfiel ans den
kühnen Gedanken, mit dem Abzeichen des Hauses auch das
Symbol seines Handwerkes zu vereinen. Eines schönen Mor-
gens erblickte die staunende Bevölkerung des Städtchens ober
der Thürc des Fleischers das neue Schild, den obigen Löwen mit
naturgetreu gemaltem Innern und goldener Haut und Mähne.
Frau (zur Köchin): „Kathi, das kann in meinem Haus j
nicht sein, daß den ganzen Abend ein Soldat dasitzt. Arbeite
lieber, statt daß Du mit Dcincin Geliebten plauderst!" — j
Köchin: „Ja, dann muß ich schon bitten, gnäd'ge Frau, !
daß Sie noch einen Dienstboten zahlen, der das Holz aus'm
Keller herauftragt, denn mir is's zu schwer und da hilft mir
halt mein Kanonier alle Tage 's Holz herauftragen." .- j
Frau: „Ah so! wenn es ein so solides Verhältnis; ist, darf !
Dein Kanonier schon kommen." j
„Herr Bruder, Du hast nun schon eine Menge von Orden,
jetzt sollst Du doch schauen, auch ein Großkreuz zu bekommen!"
„Nicht nöthig — Hab' ich ja meine Schwiegermutter!"
Der goldene Löwe.
, In einem kleinen Landstädtchen führte ein Haus schon
seit uralten Zeiten den Beinamen „zum goldenen. Löwen".
Dasselbe kam nun in Besitz eines wohlhabenden Fleischhauers,
der auch darin sein Geschäft etablirte. Da der alte auf lan-
! ger Eisenstange mit künstlichem Schnörkelwerk hoch in der
Lust thronende goldene Lowe schon sehr schadhaft war, außer-
dem durch den Zahn der Zeit seine Vergoldung bereits ein-
gcbüßt hatte, so entschloß sich der restaurirende Fleischhauer
zur Anschafjnng eines neuen Schildes und verfiel ans den
kühnen Gedanken, mit dem Abzeichen des Hauses auch das
Symbol seines Handwerkes zu vereinen. Eines schönen Mor-
gens erblickte die staunende Bevölkerung des Städtchens ober
der Thürc des Fleischers das neue Schild, den obigen Löwen mit
naturgetreu gemaltem Innern und goldener Haut und Mähne.
Frau (zur Köchin): „Kathi, das kann in meinem Haus j
nicht sein, daß den ganzen Abend ein Soldat dasitzt. Arbeite
lieber, statt daß Du mit Dcincin Geliebten plauderst!" — j
Köchin: „Ja, dann muß ich schon bitten, gnäd'ge Frau, !
daß Sie noch einen Dienstboten zahlen, der das Holz aus'm
Keller herauftragt, denn mir is's zu schwer und da hilft mir
halt mein Kanonier alle Tage 's Holz herauftragen." .- j
Frau: „Ah so! wenn es ein so solides Verhältnis; ist, darf !
Dein Kanonier schon kommen." j
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Das Großkreuz" "Der goldene Löwe" "Das solide Verhältniß" "Ein auf Gegenseitigkeit gegründetes Verhältniß"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 30.1859, Nr. 717, S. 101
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg