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Ein Clui pro quo.

„lieber Baron, Sie sind heute in einer Laune, die den
sanstmüthigsten JNenschcn aus dem Häuschen treiben könnte.
Was ist Ihnen denn begegnet?

„Was mir begegnet ist? Hören Sie und urtheilen Sie,
ob man da nicht rasend werden könnte.

Sie kennen die Gräfin Klaps, jene reizende Blondine. Ihr
vorgestcllt zu werden, war mein sehnlichster Wunsch. — Neu-
lich sollte sich dieser realisircn. Auf dem Balle des Baron
Muff sollte mich mein Freund, Herr von Dalberg, der Gräfin
vorstellcn. Ich brannte vor Sehnsucht und konnte den

Abend kaum erwarten. Endlich erschien er, es be-
gann der Ball, und meine Ungeduld wuchs von
Minute zu Minute. Da plötzlich meldet uns der
Baron Muff, daß sich die Gräfin entschuldigen lasse,
eine Migräne zwinge sie zu Hause zu bleiben. Ich
war außer mir und langweilte mich wie ein Gcntle-
mann, und nur das Versprechen Dalbergs, mir ein
Empfehlungsschreiben an die Gräfin mitzugeben, mit
welchem ich mich persönlich ihr vorstellen solle,
konnte mich bewegen Hu bleiben. — Vorgestern also
beschloß ich mich zur Gräfin zu verfügen.

Ich hatte alle Künste einer feinen Toilette
aufgeboten, um mir von dem ersten Eindrücke, der
in der Regel der enlschcidende ist, einen günstigen
Erfolg versprechen zu können. — Ein Frack nach
der neuesten Fayon, die feinsten Handschuhe, welche
auszutreiben waren, und eine Cravate, deren Masche
das Facit der neuesten Beobachtungen war, welche
ich über diesen höchst wichtigen Punkt der Mode
auf der Hochschule des guten Geschmackes angestcllt,
— dicß waren die Mittel zum Zwecke.

Mein Wagen brachte mich vor ihr Haus. Ich
griff in die Tasche, um meinen Brief hervorzuholen. Teufel
— ich hatte ihn vergessen. Ei was, dachte ich mir, stelle dich
ihr selbst vor, dem Namen nach bist du ihr ohnehin schon
bekannt. Ich bestieg die marmornen mit Teppichen und Blumen
gezierten Stufen und gelangte in ein Vorzimmer, in welchem ein
niedliches Kammerzöfchen mit dem Aufwickeln ihrer Locken
beschäftigt war. Als ich eintrat, erschrack die Kleine — vorschrifts-
mäßig. Ist die Frau Gräfin schon zu sprechen? fragte ich sie.

„Madame sind schon vor einer Stunde ausgefahren,"
war die Antwort.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein Qui pro quo"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Muttenthaler, Anton
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Herr <Motiv>
Karikatur
Junge Frau <Motiv>
Sofa <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Verbeugung <Motiv>
Vorstellung <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 30.1859, Nr. 719, S. 113

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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