6 Petition der Dämelberger Damen an ihren Landesvater bei Gelegenheit seiner
Anwesenheit in Dämelberg.
Wir blicken stolzer auf die Nachbargauen
Und fordern kühn mit ihnen gleichen Lohn,
O gieb die Zeit auf die wir bauen,
Ruf fie hervor durch eine Garnison.
Der schwarze Rock der schlichten Civilisten
Erfüllt mit banger Ahnung unser Herz,
Wir waren auch doch sonst stets gute Christen,
Drum lindre in uns diesen herben Schmerz.
Uns ist bis jetzt da« harte Loos beschieten,
Stets Federfuchsern unser Herz zu weihn.
Von denen schon die Zugendkraft hienictcn
Vermodert ist beim Aklenstaub und Schrein.
Ulie Sonne kebrt bei ihrem Zirkelgange
In dem Pallast, wie in der Hütte ein.
Sie röthet hier und dort der Jungfrau zarte Wange,
Erquickt so manches Herz durch ihren milden Schein.
Auch uns trifft jetzt ein Strahl der mächt'gen Sonne,
Du bist ja deines Stammes liebster Sohn,
Wir bitteu dich, erfülle uns mit Wonne,
Laß deinen Abglanz hier und gieb uns Garnison.
Wenn fröhlich wir bei festlichem Gelage,
Im wirbelnden Genüsse uns gedreht.
Wenn tanzend wir an einem Jubeltage
Uns hier vereint, dann hat das Herz gefleht,
Was jetzt die Lippe schüchtern wagt zu sagen
Zu dir, dem Herrlichen, auf hohem Thron,
O, mindre du, das jungfräuliche Zagen
Und gieb der Stadt und uns doch endlich Garnison.
Die Patriotin liebt auch ihres Königs Stütze,
Laß diese Liebe nie in uns verglühn,
Befördre fie durch Uniform und Litze
Und kröne endlich unser heißes Mühn.
Gieb Militär, gieb Fähnrich, Officiere
Der armen Stadt, auf die man nur mit Hohn
Herab sah, weil bi- jetzt fie ohne Cavaliere
Gewesen, darum gieb uns endlich Garnison.
Wir wollen fie auf unfern Händen tragen,
Am Fenster fie mit unserm Gruß erfreun,
Und wollen fie, wenn Nachtigallen schlagen,
Berufen zu dem traute» Stelldichein.
Wir wollen fie beperleu und besticken,
Bebörsen und beschuhn zu süßem Lohn,
Du kannst nicht wirerstehn, ja ja! du wirft sie schicken
Heil, dreifach Heil! Du giebst uns Garnison.
Die Nachwelt soll alsdann den Staat beneiden,
Wir ziehen Söhne für den Waffenruhm,
Und die Geschichte zeichnet dann mit Freuden
Auch unsre Namen in ihr Hetligthum.
Gern sieht das Weib den stolzen Reiter
Und blanker Waffen Schmuck und Schein,
Wir steigen dann auf hoher Ruhmesleiter
Mit unfern Gatten zum Olymp hinein.
Vergieb, wenn wir so kühn find, es zu wagen
Vertrauensvoll dir diese Bitte vorzutragen,
Schick fie herab von deinem hohen Thron,
Die heiß ersehnte stattliche Husaren-Garnison.
Anwesenheit in Dämelberg.
Wir blicken stolzer auf die Nachbargauen
Und fordern kühn mit ihnen gleichen Lohn,
O gieb die Zeit auf die wir bauen,
Ruf fie hervor durch eine Garnison.
Der schwarze Rock der schlichten Civilisten
Erfüllt mit banger Ahnung unser Herz,
Wir waren auch doch sonst stets gute Christen,
Drum lindre in uns diesen herben Schmerz.
Uns ist bis jetzt da« harte Loos beschieten,
Stets Federfuchsern unser Herz zu weihn.
Von denen schon die Zugendkraft hienictcn
Vermodert ist beim Aklenstaub und Schrein.
Ulie Sonne kebrt bei ihrem Zirkelgange
In dem Pallast, wie in der Hütte ein.
Sie röthet hier und dort der Jungfrau zarte Wange,
Erquickt so manches Herz durch ihren milden Schein.
Auch uns trifft jetzt ein Strahl der mächt'gen Sonne,
Du bist ja deines Stammes liebster Sohn,
Wir bitteu dich, erfülle uns mit Wonne,
Laß deinen Abglanz hier und gieb uns Garnison.
Wenn fröhlich wir bei festlichem Gelage,
Im wirbelnden Genüsse uns gedreht.
Wenn tanzend wir an einem Jubeltage
Uns hier vereint, dann hat das Herz gefleht,
Was jetzt die Lippe schüchtern wagt zu sagen
Zu dir, dem Herrlichen, auf hohem Thron,
O, mindre du, das jungfräuliche Zagen
Und gieb der Stadt und uns doch endlich Garnison.
Die Patriotin liebt auch ihres Königs Stütze,
Laß diese Liebe nie in uns verglühn,
Befördre fie durch Uniform und Litze
Und kröne endlich unser heißes Mühn.
Gieb Militär, gieb Fähnrich, Officiere
Der armen Stadt, auf die man nur mit Hohn
Herab sah, weil bi- jetzt fie ohne Cavaliere
Gewesen, darum gieb uns endlich Garnison.
Wir wollen fie auf unfern Händen tragen,
Am Fenster fie mit unserm Gruß erfreun,
Und wollen fie, wenn Nachtigallen schlagen,
Berufen zu dem traute» Stelldichein.
Wir wollen fie beperleu und besticken,
Bebörsen und beschuhn zu süßem Lohn,
Du kannst nicht wirerstehn, ja ja! du wirft sie schicken
Heil, dreifach Heil! Du giebst uns Garnison.
Die Nachwelt soll alsdann den Staat beneiden,
Wir ziehen Söhne für den Waffenruhm,
Und die Geschichte zeichnet dann mit Freuden
Auch unsre Namen in ihr Hetligthum.
Gern sieht das Weib den stolzen Reiter
Und blanker Waffen Schmuck und Schein,
Wir steigen dann auf hoher Ruhmesleiter
Mit unfern Gatten zum Olymp hinein.
Vergieb, wenn wir so kühn find, es zu wagen
Vertrauensvoll dir diese Bitte vorzutragen,
Schick fie herab von deinem hohen Thron,
Die heiß ersehnte stattliche Husaren-Garnison.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Petition der Dämelberger Damen an ihren Landesvater bei Gelegenheit seiner Anwesenheit in Dämelberg"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Garnison <Motiv>
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 7.1848, Nr. 145, S. 6
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg