Pro bat um est.
Welche Fortschritte das Feuerlösch-Wesen
in der neuesten Zeit in ganz Deutschland
und insbesondere in Süddeutschland gemacht
hat, davon giebt uns der Entwurf der neuen
Feuerlösch-Ordnung zu Thansen, die sich durch
Einfachheit, Kürze und Zweckmäßigkeit aus-
zeichnet, einen sehr erfreulichen Beweis. Es
lautet z. B. der §. 7391. folgendermaßen:
„So stch der Fall geben sollte, daß in
„einem Hause oder sonstwo Feuer auskäme,
„so habe stch der Eigenthümer oder dessen
„Angehörige lediglich des Löschens zu ent-
„halten. Jener hat vielmehr nur eine Parthie
„zu diesem Zweck in jedem Haus vorräthig
„sein sollender lithographirter Formulare
„durch Angabe seines Namens, Standes,
,,Religion, Alters, Kinderzahl, Hausnummer,
„Gesinde - und Viehstand u. s. w. auszu-
„füllen und den in der Stadt wohnenden zum
„Löschen berechtigten Personen zuzuschicken,
„welche dann alsbald herbeieilen. Diese
„Zettel müssen verschlossen sein, damit die
„übrigen Einwohner nichts merken und stch
„nicht vergebens ängstigen."
Präsident. „Die Siebzehner-Kommission in Frankfurt schlägt uns ein erbliches Kaiser-
thuil, vor; was meinen Sie davon, meine Herren?"
Erster Redner. „Wie, ein erblicher Kaiser? Das ginge mir ab! Wann käm' denn
da Unsereiner d'ran?"
Zweiter Redner. „Ich stimme dafür, daß man den Kaiser alle drei Jahre erwähle,
wie unfern Schulzen. Kaiser hin, Kaiser her, er soll auch nichts voraus haben. Gleichheit,
Gleichheit, meine Herren!"
Dritter Redner. „Ich will jar keenen Kaiser niche, dat ist een überflüssiges und sehr
kostspieliges Möbel."
Präsident. „Gut, meine Herren! Wenn es Ihnen genehm ist, werde ich Ihre Meinungen
durch unfern Schriftführer in eine Adresse zusammenfaffen lassen, welche unverzüglich ter Sieb-
zchner-Kommission vorgelegt werden soll, als ein neuer Beweis unserer deutschen Einhelligkeit."
Schönster Traum eines Thüringischen Bauers.
Jche füllte nnr ä mol ä paar Munate Ferscht seit dä Hersche in Schwarzburger Wildzaunc
die ließ'ch alle morde, un de Saukerche im Schwarzethale, die werke o Widder rabgerießen un kei
Hase dürft' sich merre in Laune laßen blicke, un nacher da schaffl'ch auch dä Regiercchen, s'Eon-
sistorichen, de Soldaten un dä Schteiern ab. Die Paar Schreit ichcn, die wullt'ch schunne sälber
laßt mache von unfern Schulmester un ser alles letzt da liesch'n Amtmann ä mol rächt
karwatsche. -
Welche Fortschritte das Feuerlösch-Wesen
in der neuesten Zeit in ganz Deutschland
und insbesondere in Süddeutschland gemacht
hat, davon giebt uns der Entwurf der neuen
Feuerlösch-Ordnung zu Thansen, die sich durch
Einfachheit, Kürze und Zweckmäßigkeit aus-
zeichnet, einen sehr erfreulichen Beweis. Es
lautet z. B. der §. 7391. folgendermaßen:
„So stch der Fall geben sollte, daß in
„einem Hause oder sonstwo Feuer auskäme,
„so habe stch der Eigenthümer oder dessen
„Angehörige lediglich des Löschens zu ent-
„halten. Jener hat vielmehr nur eine Parthie
„zu diesem Zweck in jedem Haus vorräthig
„sein sollender lithographirter Formulare
„durch Angabe seines Namens, Standes,
,,Religion, Alters, Kinderzahl, Hausnummer,
„Gesinde - und Viehstand u. s. w. auszu-
„füllen und den in der Stadt wohnenden zum
„Löschen berechtigten Personen zuzuschicken,
„welche dann alsbald herbeieilen. Diese
„Zettel müssen verschlossen sein, damit die
„übrigen Einwohner nichts merken und stch
„nicht vergebens ängstigen."
Präsident. „Die Siebzehner-Kommission in Frankfurt schlägt uns ein erbliches Kaiser-
thuil, vor; was meinen Sie davon, meine Herren?"
Erster Redner. „Wie, ein erblicher Kaiser? Das ginge mir ab! Wann käm' denn
da Unsereiner d'ran?"
Zweiter Redner. „Ich stimme dafür, daß man den Kaiser alle drei Jahre erwähle,
wie unfern Schulzen. Kaiser hin, Kaiser her, er soll auch nichts voraus haben. Gleichheit,
Gleichheit, meine Herren!"
Dritter Redner. „Ich will jar keenen Kaiser niche, dat ist een überflüssiges und sehr
kostspieliges Möbel."
Präsident. „Gut, meine Herren! Wenn es Ihnen genehm ist, werde ich Ihre Meinungen
durch unfern Schriftführer in eine Adresse zusammenfaffen lassen, welche unverzüglich ter Sieb-
zchner-Kommission vorgelegt werden soll, als ein neuer Beweis unserer deutschen Einhelligkeit."
Schönster Traum eines Thüringischen Bauers.
Jche füllte nnr ä mol ä paar Munate Ferscht seit dä Hersche in Schwarzburger Wildzaunc
die ließ'ch alle morde, un de Saukerche im Schwarzethale, die werke o Widder rabgerießen un kei
Hase dürft' sich merre in Laune laßen blicke, un nacher da schaffl'ch auch dä Regiercchen, s'Eon-
sistorichen, de Soldaten un dä Schteiern ab. Die Paar Schreit ichcn, die wullt'ch schunne sälber
laßt mache von unfern Schulmester un ser alles letzt da liesch'n Amtmann ä mol rächt
karwatsche. -
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Probatum est" "Im Clubb" "Schönster Traum eines Thüringischen Bauers"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 7.1848, Nr. 145, S. 7
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg