Fliegende Blätter (7.1848 (Nr. 145-168))

„Bis wann kann ich den Paß bekomme»,
Herr Commiffär?"

„BiS morgen."

„Schön, dürfte ich noch eine Bitte wagen?"

„Nun und die wäre?"

„3a — — ich genire mich fie auszu-
sprechen !"

„Bitte sehr." —

„Wenn ich wüßte, daß Sie verschwiegen
wären?"

„Sie wissen Fräulein, ich bin Beamter
und meine Pflicht —"

„Nun, so will ichs sagen — schreiben Sie
nicht kn den Paß, daß ich einäugig bin." —

„3a, daS geht nicht — das Signalement
muß genau sein, jedoch aus Rückficht aus 3hre
Fugend und aus persönlicher Hochachtung ge-
gen das schöne Geschlecht, will ich schreiben:
„Schwarze Augen, eins abwesend."

— so übernehmen Sie schleunigst das Commando der Patrouille nud kebreu zurück
und morgen — thuen Sie mir den Gefallen — bringen Sie eine Locke von mir
wenn es Ihnen möglich — Wiblingergäffel Numero fünf, 3 Stiege» links —
Rechts um! Vorwärts Marsch!"

Redaction: Caspar Braun and Friede. Schneider. — München, Verlag von Braun & Schneider.

Schnellpressendruck von I. P. Himmer in Ang-burg.

M

Dienstferttgkeit.

Freikorp-wachftubenfliegen.

Von N. C r n m.

Nro. 1.

Hauptmanu. „Drüben in der Jesuitengaffe soll man schon wieder einen Pfiff
gehört haben. Herr Gefreiter Stattelbauer! Nehmens noch einen Mann mit, und
machen» eine Patrouille hinüber, damit man weiß, wa» es denn eigentlich ist." (Ab.)

Gefreiter Stattelbauer. „Sehr wohl, Herr Hanptmannl — Herr Lerchen-
müller! Sie gehen mit. — — T' Achtung! — Herr Lercheamüller! — In diesem
kritischen Moment zähle ich eben so sehr auf Mnth und Ausdauer, als ans Subordina-
tion von Ihrer Seite. — Sollte ich fallen —