!
Hört, wie der kleine Knirps, der Ralf,
Fasolt dem großen Riesen hals!
Er sprach: Ihr werdet schwach und alt,
Plag' thut nicht gut, Ihr zittert bald.
Herr Fasolt, laßt Euch rathen recht
Und nehmt mich an zu Eurem Knecht.
Zwar bin ich kurz und dick und klein,
Doch kann nicht jeder ein Riese sein.
Krieg' ich mein gutes Deputat;
So schaff und helf ich früh und spat,
Bald mit der That, bald mit dem Rath. —
— Der Riese sprach: ich will« probiren;
Erst iß und thu dich nicht geniren! —
— Wie schmauste da der kleine Ralf,
Den Riesen sreut's wie er ihm half. —
»Run aber komm' hinaus zum Wald,
Wir brauchen Holz, es wird schon kalt!' —
Sie gehn. — .Wo hast du denn daS Beil?'
Ralf sprach: vergessen in der Sil;
Doch macht Euch keine Sorge drum:
Man kriegt den Baum auch so schon um.
Packt ihn nur recht beim Wipfel an
Und wiegt, ich helf hier unten dann;
Weil ich so hoch nicht langen kann.
Wiegt zu, wiegt zu! Er bricht ja schon:
Da liegt er — blautz! — Ralf springt davon.
Der Riese wischt fich ab den Schweiß,
Ralf sprach: Nicht wahr, es wird unS heiß!
Wie Ralf dem Riesen hals. 8A
Drum wechseln wir nun lieber Mann;
Weil ich nun oben langen kann,
Pack du den Baum von unten an. —
Der Riese sprach: hier hakt er noch! —
Zieh nur die Wurzel aus dem Loch.
Zieh zu und bleibe guten MuthS!
Zieh zu, zieh zu! — der Riese thutS.
Nun ist er raus, nun wechsle du,
Nein, sprach da Ralf: bleib dorr in Ruh:
Zch pack ihn schon, trag du nur zu! —
Der Riese nimmt nun auf den Baum,
Ralf Hilst ihm nicht einmal im Traum:
Er ruckt und raschelt nur zum Schein
Und läßt dem Riesen alle Pein.
Er läßt ihn ziehen mit der Last;
Setzt fich noch gar auf einen Ast
Und läßt fich tragen ohne Noch,
Verzehrt dazu sein Butterbrod
Und ruft: Nur zu, nicht zu gemach,
Ich spute mich, ich komm' schon nach!
— Der Riese fleht fich auch nicht um
Und trägt ihn immer mit, wie dumm,
Lobt ihn und spricht: So ist eS recht,
ES richt' fich nach dem Herrn der Knecht,
Sollt ich so klein die Schritte machen
Wie du, so würden Alle lachen.
Ralf sprach: Die Arbeit macht doch munter
Und sang und pfiff ein wenig drunter.
Als man fie sah so ziehen Beide,
Da hatten alle Leute Freude,
Man fand es allerliebst wie Ralf,
Der KnirpS, dem großen Riesen half.
Aug. Kopisch.
Der Schleppsäbel.
Wie Ralf dem Riese» half.
Hört, wie der kleine Knirps, der Ralf,
Fasolt dem großen Riesen hals!
Er sprach: Ihr werdet schwach und alt,
Plag' thut nicht gut, Ihr zittert bald.
Herr Fasolt, laßt Euch rathen recht
Und nehmt mich an zu Eurem Knecht.
Zwar bin ich kurz und dick und klein,
Doch kann nicht jeder ein Riese sein.
Krieg' ich mein gutes Deputat;
So schaff und helf ich früh und spat,
Bald mit der That, bald mit dem Rath. —
— Der Riese sprach: ich will« probiren;
Erst iß und thu dich nicht geniren! —
— Wie schmauste da der kleine Ralf,
Den Riesen sreut's wie er ihm half. —
»Run aber komm' hinaus zum Wald,
Wir brauchen Holz, es wird schon kalt!' —
Sie gehn. — .Wo hast du denn daS Beil?'
Ralf sprach: vergessen in der Sil;
Doch macht Euch keine Sorge drum:
Man kriegt den Baum auch so schon um.
Packt ihn nur recht beim Wipfel an
Und wiegt, ich helf hier unten dann;
Weil ich so hoch nicht langen kann.
Wiegt zu, wiegt zu! Er bricht ja schon:
Da liegt er — blautz! — Ralf springt davon.
Der Riese wischt fich ab den Schweiß,
Ralf sprach: Nicht wahr, es wird unS heiß!
Wie Ralf dem Riesen hals. 8A
Drum wechseln wir nun lieber Mann;
Weil ich nun oben langen kann,
Pack du den Baum von unten an. —
Der Riese sprach: hier hakt er noch! —
Zieh nur die Wurzel aus dem Loch.
Zieh zu und bleibe guten MuthS!
Zieh zu, zieh zu! — der Riese thutS.
Nun ist er raus, nun wechsle du,
Nein, sprach da Ralf: bleib dorr in Ruh:
Zch pack ihn schon, trag du nur zu! —
Der Riese nimmt nun auf den Baum,
Ralf Hilst ihm nicht einmal im Traum:
Er ruckt und raschelt nur zum Schein
Und läßt dem Riesen alle Pein.
Er läßt ihn ziehen mit der Last;
Setzt fich noch gar auf einen Ast
Und läßt fich tragen ohne Noch,
Verzehrt dazu sein Butterbrod
Und ruft: Nur zu, nicht zu gemach,
Ich spute mich, ich komm' schon nach!
— Der Riese fleht fich auch nicht um
Und trägt ihn immer mit, wie dumm,
Lobt ihn und spricht: So ist eS recht,
ES richt' fich nach dem Herrn der Knecht,
Sollt ich so klein die Schritte machen
Wie du, so würden Alle lachen.
Ralf sprach: Die Arbeit macht doch munter
Und sang und pfiff ein wenig drunter.
Als man fie sah so ziehen Beide,
Da hatten alle Leute Freude,
Man fand es allerliebst wie Ralf,
Der KnirpS, dem großen Riesen half.
Aug. Kopisch.
Der Schleppsäbel.
Wie Ralf dem Riese» half.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Wie Ralf dem Riesen half" "Der Schleppsäbel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 7.1848, Nr. 152, S. 63
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg