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Ruinen.

Compagnie-Rapport.

Feldwebel. „Dann Hab ich HerrnHauptniann nochgehvr-
samst zu melden, daß der Menage-Dreifuß einen Fuß verloren
hat."

Hauptmann. „Das wakliche Luder, — ich Habs ihm
abcrscht fcho lang angemcrkt. — Laße sie ihn nur mache,
aber horche sie, Feldwebel! stott ene, laße sie glei zwee neue Bee
hinmache, drmit er jo nit mehr so waklich wärre ka."

Feldwebel. „Halt'n zu Gnad'n, Herr Hauptniann! das
wird nicht wohl gehen, weil er dann, nach Ausweis des
Inventars, einen Fuß zu viel hätte."

Hauptmann. „Tie Krenk! daß sie sich doch gar nit
zu helfe wisse. — Do streiche sie halt dene Poschte aus un
schreibe dafür druff: „E Treyfuß mit vier Bee."

Ruinen.

Moderne Zagen und Ballade»

Bon I. Märzroth.

as Haus der Freiheit bat
uns Gott gegründet! —
Was Hände bauten, kön-
nen Hände stürzen.

Schiller.

Ältrs Lied.

Es saßen traulich im Verein
Beisammen die bösen Despoten,

Sie hörten nicht der Völker Schrei'»,
Nicht wie mit Gewaltthat sie drohten.

Es hatten die Despoten sich
Mit mächtigen Mauern umgeben,

Daran zerschellte jämmerlich

Manch' muthiges stürmendes Streben! —

T rum bei dem frohen reichen Mahl
Da thaten zu viel sie des Guten —

Der Wein aus güldenem Pokal
Erfüllt sie mit fiebrischen Gluthen.

So kani es, daß den Sängxrsniann,

Für den sie — zu gut sonst sich dünkten,
Und der im Winkel trübe sann —

Zum Mahle herbei heute winkten. —

Gemess'nen Schrittes sieht man ihn
Zur Tafel der Zechenden schreiten,

Er hebt sein Auge stolz und kühn,

Und greift dann mit Macht in die Saiten

„Gewitterwolke zieht einher,

„Sie naht sich geschwind und geschwinder,
„Verstummt ist plötzlich nun das Heer
„Der scherzenden, schäkernden Kinder.

„Sie eilen rasch zum Dorfe hin,
„Verkriechen sich bang in die Häuser;

„So sitze» sie und denken d'rin:

„O grollte der Donner nur leiser! —

„Der Donner schallt, des Wetters Wort,
„Als wollt' er. die Tobten erwecken!

„Er dringet bis zum tiefsten Ort,

„Wohin sich die Bangen verstecken.

„Er dringt durch alle Fugen ein,

„Und wie sie sich immer auch wehren,

„Die Stimme mächtig laut und rein
„Des Donners, sie müssen sie hören!" -

Ten Mächt'gen klingt dies Lied wie Hohn,
Empor sind sie zürnend gesprungen:

„Was hast du frech vor unserm Thron,

„Dies Animenhiftörchen gesungen?!"

„Mit Gunst!" gefaßt der Sänger spricht,

Und läßt seine Saiten erklingen.

„Das Lied, es ist zu Ende nicht, —

„Nun laßt mich es Iveiter Euch singen:

„Gewitterähnlich zieht einher
„Aus Erden gar oftmals die Wahrheit,
„Und plötzlich schweigt das Dämonheer,
„Das scheuet das Licht und die Klarheit.

„Sie fliehen bang und ängstiglich —
.Tenn Wahrheit begrüßt nur ein Weiser;
„Sie aber denken still bei sich:

„O spräche die Wahrheit nur leiser!

„Und laut erschallt der Wahrheit Wort,
„Als wollt' es die Tobten erwecken!

„Es dringet bis zum fernsten Ort
„Wo immer die Zagenden stecken! —
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ruinen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Burg <Motiv>
Bauernhaus <Motiv>
Harfenist
Initiale
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 7.1848, Nr. 168, S. 190

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