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Triumph des freien Willens.

An der Ecke des Hötels zum güldenen Lamm, in welchem
sich ein Englishman im ersten Stücke einlogirt hatte, stand ein
Packträger, der jeden Tag von früh Morgens bis Abends ein
paar entsetzliche Gassenhauer pfiff. Mit stiller Resignation hatte
der Lord dieses Pfeifen einige Zeit ertragen; endlich rief- er seinen
Diener und sprach: „John, Du wirst gehen zu den Eckensteher
und ihm geben alle Tage von heute ab ein sehr gutes Frühstück
und eine halbe Flasche Wein. Sage ihm, weil er pfeifet so
j schon, sende ich ihm der Frühstück immer!" John schüttelte sein
j Haupt bedenklich. „Mein Herr ist doch rein verrückt!" sagte er
zu sich selbst. „Erst schimpft er über die Pfeiferei, und jetzt
gefällt sic ihm so, daß er dem Kerl gar noch ein Frühstück schickt!"

Das Vergnügen des Eckenstehers läßt sich denken, als

Vater (seinem dreijährigen Söhnchen zum Geburtstag gratu-
lirend): „Nun, Hans, ich gratulire Dir zum Geburtstag!" —
Hans: „Dank schön, Papa.. .hast Du auch einen Vers gelernt?"

ihm der Dieiter das herrliche Frühstück brachte. Er zog feine
Mütze, und verschlang dasselbe mit wahrem Heißhunger. Kaum
aber war er fertig, so fing er aus Leibeskräften zu pfeifen

an und zwar mehr und lauter als je. Wollte er sich doch
dankbar erzeigen für das schöne Frühstück! Acht Tage mochte
das nun so fortgegangen sein, und täglich zur bestimmten

Morgenstunde erhielt unser Eckensteher sein feines Frühstiick,
um welches er von seinen Kollegen oft beneidet wurde.'. —'
Auf einmal mußte der Lord seinen Befehl geändert haben,
denn das Frühstück blieb aus. Trotzdem pfiff der Eckensteher
ruhig weiter. Eines Tages jedoch brach er das Schweigen

und frug den vorübergehenden John: „Warum kriege ich denn
eigentlich kein Frühstück mehr? Gefällt Eurem Herrn etwa
mein Pfeifen nimmer?" — „O ja, das schon," antwortete

! John, wie ihn sein Herr beauftragt hatte, „aber der Herr Lord

ist — Bierbrauer!"

Ausrede.

Vater: „Also trotz meines strengen Verbots hattest Du
doch wieder gestern Abend mit dem Lieutenant ein Rendezvous?"

Anna (verlegen): „Das ist nicht wahr, Papa!" — Vater:
„Lüge nicht, ich kann es in Deinen Augen lesen!" — Anna:
„Ach, Papa, das wird noch vom vorigen Male sein!"

Geburtstagsfeier.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Leber" "Geburtstagsfeier" "Triumpf des feien Willens"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Oberländer, Adolf
Steub, Fritz
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 70.1879, Nr. 1763, S. 150

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