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Bestellungen werben in allen Buch- und Kunst-
j Q Handlungen, sowie von allen Postämtern und
Zeitungs-Erpeditionen angenommen.
Erscheinen wöchentlich ein Mal.

V"' 1815.

Preis deS Bandes (26 Nummern) M. 6.70. Bei direktem

Bezüge per Kreuzband: für Deutschland und Oesterreich ^

Jt 7.50, für die anderen Länder des Weltpostvereins JiS—, IjaXII. -DO.
Einzelne Nummer 80 ^.

E' Viellicbchen.

Ene draurige Geschichde von mir stilwer, wenigstens mehrschdendeels.

Nämlich ich hecßc Deiivcle (hardes D, ä, u, kleenes weeches
e, I, e — Deiwele), labe in Drüsen, weil ich dorde ge-
bor'n bin und ernähre mich reedlich als Renndjeh. Kce Bäddel-
mann geht von meiner Dicrc ohne sein' Fännig mit Ermahn-
ung; alle frichmorgens Frieh siddrc ich de Schbärlinge, und
ich weeß nu cegcndlich nich, wodermit ich mer das dragische
Malär, das unglicksälige Unglick verdiend hawc, was ieber mich
ganz bletzlich in Zeid von e' baar Dag'n 'reingebrochen ist

Ja, seid dar Zeid, wo mer das bassird is, was ich nu
ooch noch schrifdlich zu Babierc bring'n muß, da bin ich e'
Fremd von der dürkischen Ansicht, daß jeder Mansch mit e'
Fahdumm behafded is. Denn meine draurige Geschichde kann kee
Zufall sinn — des muß mer jeder gemiedliche Mansch zugä'm.
Nee! die ha'm se im Ohlimb cxdra fer mich z'recht gemacht!
Beradschlagt Ham se, wie sc mich — 'n schwach'», schdärblichen
Renndjeh Deiwele — emal grindlich uss's Eis sichren könnden,
und weil se's im Ohlimbe eemal wollden, da geschah's ooch —
mit eenem Morde: Fahdumm, Bunkdümm!!

's war gerade c' harrlicher Friehlingsmorg'n, das heeßt
— mer woll'n nich gleich mit e' Quatsch anfang'n — dar'
scheene Morg'n war Frieh gewäs'n, als meine draurige Ge-^
schichde Awends ganz gemiedlich anfing. Nämlich also frieh ^
lockte de scheene, warme Sonne de erschden Brimmeln und
Dulden aus den Blumenbeeden in der Bärgerwiese, woran ich
awer ooch keenc rächdc Frcidc nich hadde, denn der Schdadd-
gärdner macht mit seinen Dulden und Schdiefmiddergen ezättra
de Bärgerschdeiern blos noch deiercr! Na, da driebcr schimbf
ich in mein' Freidagsglubb, das gehört nich hierhär, und iebcr-
haubt weeß ich gar nich, wozu ich den Friehlingsmorg'n, die
Dulben und de Bärgerschdeiern hier nsfiehre, 's gehört doch
gar nich zur Sache, wo meine Geschichde erscht Awends an-
fängt. Awer 's Malär macht Een' äb'n ganz consuse, und
ich beneide weeß Kuebbgen Kecn', dar erscht schdärbt, wenn
er 30 Bände mit sällver geschriewencn Gcschichden in der Leih-
biwliodceg schdeh'n had.

Also an dem Dagc, >vo mich Frieh die erschden Schdadd-
dulben ärgern dahden, da kam nu endlich Awends e' schdiller
Awend mit Mondscheinbeleichtung — wo ich uff meiner Haus-


Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"S'Vielliebchen. Ene draurige Geschichde von mir sälwer, wenigstens mehrschdendeels"
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Fliegende Blätter
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Grafik

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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

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Entstehungsort (GND)
München

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Publikation

Fund/Ausgrabung

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Sammlung Eingang

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Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

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Künstler/Urheber (GND)
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Creditline
Fliegende Blätter, 72.1880, Nr. 1815, S. 145
 
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