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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 12.1897

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Wide, Sam: Altgriechische Vase im Nationalmuseum zu Stockholm
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https://doi.org/10.11588/diglit.39821#0213
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ALTGRIECHISCHE VASE
IM NATIONALMUSEUM ZU STOCKHOLM.
(Tafel 7.)
Die auf Taf. 7 abgebildete Vase aus dem Nationalmuseum zu Stockholm
wurde im Jahre 1847 vom damaligen Prinzen Oscar, dem jetzigen König von
Schweden, bei der Rückkehr von einer Seeexpedition nach dem Mittelländischen
Meere aus Griechenland nach Stockholm gebracht. Über ihre Herkunft wissen
wir nichts Sicheres. Freilich steht auf einem alten Zettel, der lange im Inneren
des Gefäfses gelegen hat, geschrieben: »Vase aus Athen«; aber mit dieser Angabe
ist wol eigentlich nichts Anderes gemeint, als dafs das Gefäfs in Athen erworben
vrorden ist.
Die Vase ist eine Amphora mit weitem, fast cylindrischem Hals. Die
Mündung hat eine horizontale, nach allen Seiten hin gleichmäfsig auslaufende Lippe.
Die zwei Henkel sind wagerecht angesetzt und ein bischen nach aufsen hin geneigt.
Der Bauch hat eine kräftige, fast kugelartige Anschwellung. Der Fufs scheint im
Verhältnis zum Hals und Bauch etwas zu klein geraten zu sein.
Die Höhe beträgt 0,59 m, der Durchmesser der Mündung 0,19 (den hori-
zontal auslaufenden Rand eingerechnet 0,23). Der Thon ist hart und hellrot, der
Firnis glänzend schwarzbraun. Am unteren Teil des Bauches ist der Thongrund
bis auf einen schmalen Streifen gänzlich mit Firnis überzogen und ebenso ist auch
der Fufs zum gröfsten Teil mit Firnisfarbe bedeckt, läfst jedoch den hellen Thon-
grund an vier schmaleren und einem breiteren Streifen durchblicken. In diesem
breiteren Streifen läuft eine horizontale Wellenlinie. Rings um die gröfste An-
schwellung des Bauches laufen in horizontaler Richtung mehrere parallele schmale
Firnisbänder.
Die Hauptdekoration fällt in den oberen Teil des Gefäfses. Zwischen den
beiden Henkeln geht ein breiter horizontaler Streif, der links und rechts von einer
Gruppe vertikaler Firnislinien abgeschnitten wird, so dafs an der Vorderseite ein
viereckiges Feld entsteht, das mit einem gemalten Hirsch dekorirt ist. An diesem
Tier sind der Hals, der Rücken und gewisse Partien der Beine mit schwarzbraunem
Firnis überzogen, auf welchem weifse Punkte aufgesetzt sind. Der Kopf des Hir-
sches ist nur durch Umrifszeichnung hergestellt, der Bauch, der Schwanz und die
übrigen Partien der Beine sind in derselben Weise gemalt, jedoch mit dem Unter-
schied, dafs dort der helle Thongrund mit schwarzbraunen Firnispunkten verziert
ist. Der entsprechende Teil der Hinterseite wird durch vertikale Abgrenzungen
derselben Art wie auf der Vorderseite in zwei metopenartige Felder geteilt, deren
 
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