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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 12.1897

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Schöne, Hermann: Neue Angaben über den Hippodrom zu Olympia
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Winter, Franz: Griechische Kohlenbecken
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https://doi.org/10.11588/diglit.39821#0174
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i6o

Winter, Griechische Kohlenbecken.

in einem ruhigen Galopp zurückgelegt und das Tempo erst gegen Ende, etwa
während des letzten Umlaufes, verstärkt worden sein12.
Über Provenienz und Abfassungszeit der besprochenen Zeilen etwas genaueres
zu ermitteln ist mir nicht gelungen. Die schmucklose, aber sachgemäfse und durch-
aus von technischen Gesichtspunkten bestimmte Darstellung legt den Gedanken
nahe, dafs ein Leser der tabula Heroniana II sich diese Zeilen aus der Schrift eines
Fachmanns am Rande seines Exemplars notiert habe und dafs sie später in den
Text geraten seien. Doch darüber läfst sich keine Sicherheit erzielen; sicher ist nur,
dafs diese Angaben vor dem Jahre 394 n. Chr. zusammengestellt sind, denn das
Präsens xps^ouai zeigt, dafs die olympischen Spiele bei Lebzeiten des Verfassers
noch gefeiert wurden. In eine ziemlich späte Zeit weist, wenn auf die Überlieferung
und die Lexica Verlafs ist, der Gebrauch des Wortes iTr-oopouiov, welches in den
ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung noch nicht üblich gewesen zu sein scheint.
Berlin. Hermann Schöne.

GRIECHISCHE KOHLENBECKEN.

Zu den Griechischen Kohlenbecken hat sich nach Veröffentlichung des Ver-
zeichnisses im Jahrbuch 1890 S. 118 ff. und des Nachtrages im Anzeiger desselben
Jahrgangs S. 166 neues Material ziemlich reichlich angesammelt. Dieses jetzt in
einem zweiten Nachtrag zusammenzufassen, giebt eine im vorigen Jahre gemachte
Erwerbung des Berliner Antiquariums erwünschten Anlafs. Die Sammlung hat aufser
einer gröfseren Anzahl von »Henkeln«, die ihr als Geschenk zugekommen sind, ein
vollständiges Kohlenbecken erworben und zwar das erste im eigentlichsten Sinne
vollständige Exemplar dieser Sorte von Geräten, indem nicht nur das Kohlenbecken
selbst, sondern auch der zugehörige Topf erhalten ist. Die nebenstehende Abbildung
(Fig. 1) zeigt, dafs das neue Exemplar in der Form demjenigen Typus völlig entspricht,
wie ihn die Zusammenstellung aus zwei im Nationalmuseum (früher Polytechnion) in
Athen befindlichen Bruchstücken ergiebt, die in diesem Jahrbuch 1890 S. 134 ab-
gebildet sind. Nur ist die Ausstattung noch einfacher als an dem Athenischen Stück,
indem der Körper völlig glatt gelassen ist und auch die Masken über dem Zugloch
fehlen. Die Henkel sind von derselben wulstigen Form und auch die Inneneinrich-
tung, wie sie in dem Durchschnitt Jahrb. 1890 S. 135 veranschaulicht wird, ist ganz
gleich; der gerundete Boden hat 5 Löcher, die die Hitze nach oben durchlassen.

l“) Vgl. Pausanias VI 13, 9.
 
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