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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 3.1909/​10

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Pomtow, Hans: Die alte Tholos und das Schatzhaus der Sikyonier zu Delphi, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22223#0111

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III. Jahrgang. Heft 5/6. Februar-März 1910.

Die alte Tholos und das Schatzhaus
der Sikyonier zu Delphi.1

Von H. Pomtow-Berlin.

«Nahe bei dem Weihgeschenk der Tarentiner liegt das Schatz haus der Siky-
onier», sagt Pausanias X, 11, 1. Er fügt ironisch hinzu: «Schätze aber (xpnuaTa) möchte
man weder hier noch in einem der andern Schatzhäuser finden»2, und geht sogleich zum
nächsten Anathem weiter: «Die Knidier brachten Weihgeschenke nach Delphi, den Oikisten
Triopas usw.» Dessen Beschreibung schließt er mit den Worten «diese nun stehen
neben dem Sikyon-Thesauros». Sodann folgt ohne Überleitung der Thesauros von
Siphnos.

Als nun im April und Mai 1894 die Reste eines Schatzhauses ausgegraben wurden,
das sich für den Temenos-Besucher als erstes Gebäude der heil. Straße präsentierte,
identifizierte es Homolle unschwer mit dem von Pausanias als ersten Thesauros genannten
sikyonischen (Ball, de corr. hellenique XVIII, 187). Er hob jedoch hervor, daß außer
diesem topographischen Indicium keinerlei Beweise für die Richtigkeit dieser Benennung
vorhanden seien, denn die Überreste selbst ließen keine direkten Beziehungen auf Sikyon
erkennen (Bull. 20, S. 658).

1 Auf meine Bitte hat sich E. Fi echt er der großen Mühe unterzogen, das Manuskript ganz durchzu-
arbeiten und anzugeben, wo Berichtigungen oder Zusätze nötig waren. Auch die Beseitigung der «oblongen
Vorhalle» der Tholos wird ihm verdankt, und mehrfach ist die bessere Erkenntnis erst durch ihn angebahnt
oder ermöglicht worden, indem er einzelne Auffassungen als unwahrscheinlich oder irrig nachwies. So hat.
er mit Rat und Tat an dieser delphischen «Studie» — denn mehr soll der folgende Aufsatz nicht sein —
mitgeholfen, und es sei gestattet, ihm auch hier den wärmsten Dank zu wiederholen.

2 Pausan. X, 11, 1: TT\r)mov be toO ctva&riuaxoi; xoü Tapavxivwv Iikuujviujv £0x1 driaaupö?.
Xpn.u.axa be oüxe evxaüöa iboi? äv oöxe ev aMai xäiv dr|aaupujv. Kvibtoi be e'KÖmerav ccfdXuaxa £<; AeXtpouc
Tpiötrav kx\. . . xaüxa e'axn.Ke irapä xöv Incuuuviwv öriaaupöv. — Über die Lage und Größe des Taren-
tinischen Weihgeschenks vergl. die «Studien zu den Weihgeschenken und der Topographie von Delphi»,
I. Teil'des Temenos [Klio VIII, S. 326—337); Delphica II, S. 14 (= Berl. phtl. Wochentchr. 1(10!», Sp. IST).

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