Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. gr. 196

Manuel Chrysoloras, Erotemata grammaticalia

Pergament · 1, 30, 19 Bll. · Italien · Mitte 15. Jh.


Schlagwörter (GND)
Byzantinistik / Grammatik / Lehrbuch / Humanismus.
Diktyon-Nr.
65928.
1) 1r–29v Manuel Chrysoloras, Erotemata grammaticalia
2) 29v–30r Gebete des Schreibers
30v Schenkungsvermerk
31*r–50*v vacant

Kodikologische Beschreibung

Entstehungsort
Italien.
Entstehungszeit
Mitte 15. Jh.
Typus (Überlieferungsform)
Codex.
Beschreibstoff
Pergament, Papier.
Umfang
1, 30, 19 Bll.
Format (Blattgröße)
15,1 × 10,0 cm (fol. 1–30); 15,2 × 10,0 cm (fol. 31a–49a; unbeschriftet).
Zusammensetzung (Lagenstruktur)
(I-1)1a + 3 V30 + I32* + III38* + I40* + III46* + I48* + 149* + (I-1)50*. Vorderspiegel ist Gegenbl. von 1a, Hinterspiegel Gegenbl. von 50*.
Foliierung
Spätere Seitenzählung am oberen rechten Blattrand (1–30). Die Bezeichnung der ungez. Bll. folgt dem Digitalisat (1a, 31*–50*).
Zustand
Gut erhalten.

Schriftraum
11,0 × 7,0–9,5 cm.
Spaltenanzahl
1 Spalte.
Zeilenanzahl
19 Zeilen.
Angaben zu Schrift / Schreibern
Sog. Scriba A aus dem Umfeld des Kardinal Bessarion (um 1400–1472).

Einband
Roter Ledereinband der BAV aus den Jahren 1779–99 mit goldenem Wappenstempel von Papst Pius VI. auf Vorderdeckel und Kardinal Francesco Saverio de Zelada auf dem Hinterdeckel; vgl. Schunke, Einbände, II, S. 910.
Provenienz
Heidelberg.
Geschichte der Handschrift
Die Handschrift trägt auf 30v einen handschriftlichen Schenkungsvermerk an Ottheinrich von der Pfalz (1502–1559) aus dem Jahr 1550 (Diss büchlen ist unns Herzog Otthainrich Pfalzgraven von Doctor Wernhern Koch kayserlichen Cammergerichts Assessoren geschengkt worden am 20. Tag Martii Anno 1550). Werner Koch war kaiserlicher Kammergerichtsassessor und hat dem Kurfürsten Ottheinrich von der Pfalz am 20. März 1550 offenbar mehrere Handschriften geschenkt, so dass sich derselbe Eintrag auch in BAV, Pal. lat. 1760 findet; vgl. Schottenloher, S. 14 und Metzger, S. 103. Stempel der Bibliotheca Apostolica Vaticana 1r, 30v.

Faksimile
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bav_pal_gr_196
Literatur
Stevenson, Graeci, S. 98; Wolfgang Metzger, Die humanistischen, Triviums- und Reformationshandschriften der Codices Palatini latini in der Vatikanischen Bibliothek (Cod. Pal. lat. 1461–1914), Wiesbaden 2002; Elpidio Mioni, Bessarione Scriba e alcuni suoi collaboratori, in: Miscellanea Marciana di studi Bessarionei, Padova 1976, 263–318; Antonio Rollo, Gli Erotemata tra Crisolora e Guarino, Messina 2012; Karl Schottenloher, Pfalzgraf Ottheinrich und das Buch. Ein Beitrag zur Geschichte der evangelischen Publizistik, Münster 1927; Schunke, Einbände, II, S. 910.
Verzeichnis der im Katalogisierungsprojekt abgekürzt zitierten Literatur

Inhalt

1) 1r–29v Digitalisat

Verfasser
Manuel Chrysoloras (GND-Nr.: 100952828).
Titel
Erotemata grammaticalia.
TLG-Nummer
-.
Angaben zum Text
Text mit Abweichungen; siehe Rollo, 352.21 (cap. Περὶ προθέσεων).
Explicit
29v … οἷον ἄνευ μέχρι.
Schrift / Schreiber
Sog. Scriba A aus dem Skriptorium des Bessarion (siehe Rollo, S. 73 tav. LVII und Mioni, S. 304–305); die Schrift ist gedrängt, starr und leicht nach links geneigt, ι und υ tragen meistens ein Trema; vgl. Marc. Gr. Z 186 (356r–381v).
Textgestaltung
Rote Überschrift (ἐρωτήματα κυροῦ Μανυουὴλ τοῦ Χρυσολουρᾶ) leicht verblasst; verzierte und vergrößerte Initiale des Textbeginns; Ziergirlande in blauer Tinte am oberen linken Rand (1r); Initialen zu Absatzbeginn in roter Tinte.
Nachträge und Rezeptionsspuren
Wenige lateinische Interlinearglossen (meist Übersetzungen des Griechischen) in dunklerer Tinte (z.B. 1v).
Edition
Antonio Rollo, Gli Erotemata tra Crisolora e Guarino, Messina 2012.

2) 29v–30r Digitalisat

Titel
Gebete des Schreibers.
Angaben zum Text
Scriba A hat unterhalb des Textendes der Erotemata des Chrysoloras ein Vater unser (Πάτερ ἡμῶν…) und die westkirchliche, ins Griechische übersetzte Form des Ave Maria (Χαῖρε κεχαριτωμένη Μαρία…) geschrieben.


Bearbeitet von
Dr. Janina Sieber, Universitätsbibliothek Heidelberg, 27.09.2019.
Katalogisierungsrichtlinien
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Gefördert durch
The Polonsky Foundation Greek Manuscripts Project: a Collaboration between the Universities of Cambridge and Heidelberg – Das Polonsky-Stiftungsprojekt zur Erschließung griechischer Handschriften: Ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Cambridge und Heidelberg.