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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0105
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Eigensinnige Närrin.

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Nicht längst waren in einer Stadt zwey Ehe-Lemh / die immer-
dar mit einander zanckten/ sagte der Mann Huy! antwortete die
Frau Pfuy! Alles was er thate/war ihr nicht recht. ES entstünde
dann eines Tags ein Gezänck zwischen ihnen/ in welchen ihn die
Frau / als wann sie unsinnig wäre / hat überschreycn wollen / und
der Mann wolle doch nicht jenes Spruchs vergessen : ur-w Lk.
801.LL OLin srrn. Sie aber pollerre darwider / und
sprach zu ihm: Weist du was/ hinführo mache dir keine Gedanckeu
mehr/ als wann ich wollte nach deiner Phantasie oder Willen leben/
das bilde dir hinführo gar nicht mehr ein / sondern lasse es dir einmal
vor allemal gesagtseyn: Zch will/daß hinfüro alles/ es scy / was
es wolle / nach meinem Kopstgehe- Der Mann wolte solches kurtz-
umb auch nicht leyden / wolle deroselben eine Ohr-Feigen versetzen/
und da sie deroselben entwichen / nähme er einen Brügel/ warst ihr
solchen nach / dergleichen thate er auch mit der Schüssel/Teller/
Leichter und sambentlich mit allen / was ihme unter die Händ kam /
es ist nicht so gar gütig abgangen / daß ihr nicht dann eines und das
andere austden Kopst zugefallen/also/ daß sie darvvn etliche Löcher
bekommen / und geblutet/ wie ein Ochs. Als die Frau dieses gese-
hen / und wahr genommen / daß mit ihrer Macht nichts ausgerich-
tetware/fiengeflealsobaldüberlautanjuschreyen. Die Nachbau-
ern liessen also balden zu/und da sie dieselbe also mit Blut übcrruu-
nen sahen / gaben sie dem Mann einen guten Verweist. Er sprach r
«chr Herren! Ehe ihr das Urtheil fället / so sollet ihr wohl noch so
raisonabler seynuud dieUrsach des Beschehenen anhvrenrWir wa-
ren alle beyde im Streu/ und wollten sehen/wer im Haus zn gebie-
ten bätteAlnd weilen sie solches behauptet/und will/daß hinführo al-
les nach ihrem Kopffsoll gehen / so habe ich ihr gleich gehorsamen
wollen / und habe gleich alles nach ihren Kepstgeworsten/was mir
unter die Händ gekommen ist. Wann etwan je einige Sache gar zu
hart sich nach ihren Kopstgerichtet / als sie es vielleicht nicht gern ge-
habt hak/da darffsie mir keine Schuld geben / dann ich habe ein-
3 r mal
 
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