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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0301
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Die klagende Närcin. roz
brakensaufdem Tisch stunde/ darnach kam er weg ehe wir uns cinbil-
deren / so,'re mir noch einmal ein solche Hochzeit kommen/ der Hencker
wüste niich reiteil/dvß ich wieder aussolchegienge/ dcnckek nur / ich
wüste hinten im ro. Paargeheu/undverdruß mich nicht mehr/ als
daß sie die kahle 8- Tapfnffcn hatten über mich geordnet. Es ist schon
wahr sagte dieSiebcnde mich vcrdrüsts sclber/waun einer so Weik hin-
tcn nachgesetzetwird ».hinten beyGrossenWeibern gehen soll/wann
wirs so wiederfnhre / ich kcetre gleich aus/unbgienge meines Weegs
heim. Aber warum sitzet die Frau Gevatterin so in liessen Gedan-
Een/fragte diese ihreNachbarin/wvrau dencket sie? Hal sie ihre» Lieb-
sten Acei. noch nicht vergessen / oder sorget sie um einen andern / wo
sie ihn will h r bekommen? Oho/zueinem Manne/wollen wir ihr
bald helssen.Diese so als in der Ordnung die achte/gabe zurUnrwort
Gott Lob/ daß ichs verstanden/ich werde nun wo! den Herrn Licbhvl-
den nehmen der vor diesem ein SmciioLsue.war/ jetzo aber Juncker an
uusermFürstlichenHofe ist/er istzwar ein garzu manierlicherMensch/
er hat mich sehr - - - auch noch inmeinemJungfernStand/imgleiche»
bey Lebzeiten meines Mannes geliebet/er hat mich auch gerne gehabt/
ehe ich meinen elenden Ehe-Krüppel nahm / allein da durffte ich vor
meinenEltern nicht/dann sie sahen einige ioc>. Reichsthaler an / die
dieser mehr hatte/darum muste ich ihn nehmen / ob ich gleich keine Lie-
be zu ihm haben konnte.
Was hilfst aber das Klagen/ als daß man sein Elend andern
Leuten/so solches noch nicht gewust haben/an die Zähne streichet. Ei-
ne schöne Lehre hat jener Teutsche Poet gegeben.
Klag nicht aus Trutz und Ungedult/
Was dein Mann redet und verrichtet/
Sonst kommt auf dich / die Straff und Schuld/
Schweig ihm/ so ist all Sach geschlichtet /
Wann das Weib nur schweigen kan /
Spricht den Mann fein freundlich an /
Dd So
 
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