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WandständerschafStälle

Als weitere Ausnahme bezüglich der Größe
ist unter den erhaltenen älteren Ställen noch
ein in Westerwalsede gelegener zu erwähnen
(Abb. 51), der bei einer sehr kräftigen Bau-
weise - mit ehemaligen Schwellbohlen - in
seinem jetzigen Zustand noch 4 Fach lang ist,
in der Vergangenheit jedoch um mindestens
ein Fach verkürzt worden war.


Abb. 51: Westerwalsede, Lkrs. Rotenburg/W.,
Hofschafstall mit ursprünglicher Horizontalverbohlung
der unteren Wandgefache

Zwei jüngere Bohlenwandställe in Rieken-
bostel aus dem Jahre 1851 (Abb. 52) und in
Wehnsen waren mit einer Grundfläche von
ca. 200 qm besonders großräumig konzipiert.


Abb. 52: Riekenbostel, Lkrs. Rotenburg/W., Außen-
schafstall erbaut 1851 mit Weichholzverbohlung
(Ständerbohlenbau)

Ähnlich großräumige Wandständerschafställe
konnten wir im Landkreis Verden antreffen,
zum Beispiel Barme (Abb. 53) und Gerken-
hof (Abb. 54). Der Stall in Gerkenhof zeich-
net sich durch eine senkrechte Verbohlung der
Giebelgefache und durch einen beiderseits
offenen Krüppelwalm aus, hinter dem noch
heute das eingelagerte Heu und Streu luftig-

trocken gehalten wird. Das ursprüngliche
Fundament ist durch einen Ziegelsockel
ersetzt worden.


Abb. 53: Barme, Lkrs. Verden, großer Hofschafstall
Horizontalverbohlung der unteren Wandgefache


Abb. 54: Gerkenhof, Lkrs. Verden, Hofschafstall mit in
Fragmenten erhaltener Horizontal- und Senkrecht-
verbohlung, offenes Giebeltrapez

An dieser Stelle muß noch einmal auf das
großartige, heute wohl einzigartige „Schaf-
stallviertel“ von Hülsen, Landkreis Verden,
hingewiesen werden (Abb. 55).


Abb. 55: Hülsen, Lkrs. Verden, Schafstallviertel mit
neun kleinen Wandständerställen
 
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