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Schafställe mit einseitiger Kübbung

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oder zweizeiligen Giebelfachwerke dienen
zur Durchlüftung des eingelagerten Futter-
materials und sind charakteristisch für die
Schafställe der Heide.


Abb. 65a: Hof Pietz b. Heber, Lkrs. Soltau-Falling-
bostel, Einkübbungsstall in Hofrandlage, offenes
Giebeltrapez und Luke


Abb. 66: Hansahlen, Lkrs. Soltau-Fallingbostel,
Häuslingshaus, ursprünglich Einkübbungsschafstall

Ähnlich liegt der Fall bei einem wohl etwas
jüngeren Stall in Wesseloh, der ebenfalls
zuletzt als Häuslingshaus genutzt worden ist
und dabei sogar noch eine zweite, zusätzliche
Kübbung erhalten hat (Abb. 67a).

Dieses wertvolle Gebäude ist inzwischen
abgerissen worden und dient jetzt - in indis-
kutabel willkürlicher und uneinfühlsamer
Weise wiedererrichtet - als ein „nostalgi-
sches“ Cafe-Restaurant (Abb. 65b).


Abb. 65b: Schneverdingen, Lkrs. Soltau-Fallingbostel,
umgesetzter Schafstall vom Hof Pietz

Ein ehemaliger Schafstall in Hansahlen
(Abb. 66, Tafel 14) weist noch an beiden
„Ständerreihen“ die Einhälsung des Balkens
ohne Überstand auf. Die Baubefunde erlau-
ben die eindeutige Bestellung, daß die
Kübbung schon primär vorhanden war. Bei
dem Umbau zu einem Häuslingshaus hat man
die Kübbung verbreitert, und sie zu Schwei-
neställen und anderen Nebenräumen genutzt.


Abb. 67a: Wesseloh, Lkrs. Soltau-Fallingbostel,
Häuslingshaus, ehemaliger Hofschafstall

Es läßt sich eindeutig bestellen, daß die
ehemalige „hohe“ Seitenwand dreizeilig
abgezimmert und mit Lehmflechtwerk-
wänden geschlossen war, wogegen die ur-
sprüngliche Innenständerreihe vollständig
riegellos war. Die freien Innenständer fußen
ohne Schwelle auf einem Steinsockel und
sind in der Kopfzone durch je drei Kopf-
bänder zum Balken und Rähm abgesteift.
Merkwürdig ist, daß die Weichholzbalken an
der inneren Ständerreihe eingehälst und -
umgekehrt zur üblichen Verfahrensweise - an
der „hohen“ Seitenwand aufgezapft waren
(Abb. 67b und c). Auf beiden Seiten stehen
die Sparren auf einem zusätzlichen Ober-
rähm.
 
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