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Achim Knöfel

Die Geschichte der St. Matthäus-Kirche und ihrer Ausstattung


13 Außenansicht Südportal, Aufnahme 2001.

15 Orgelempore, Brüstung mit spätgotischen
Apostelfiguren, Aufnahme 2001.


14 Langhausdecke mit ornamentaler Bemalung
von D. Klüver, datiert 1776, Aufnahme 2001.


Wölbung als oberen Raumabschluss einen offenen
Dachstuhl (Abb. 12).
Um 1300 wurden in die Süd- und Nordwand des
Langhauses große gotische Portale eingefügt. Sie er-
setzen möglicherweise ältere Zugangsöffnungen5
(Abb. 13). Im letzten mittelalterlichen Bauabschnitt
enstand der mit Wölbungsansätzen versehene, platt
geschlossene Chor in heutiger Größe. Er besaß im
Osten ein großes, im Norden und Süden ein etwas
kleineres, spitzbogig geschlossenes Fenster mit reich
profiliertem Backsteingewände, zugehörig vermutlich
ein Stabwerk aus backsteinernen Formsteinen.
Grabungsbefunde machen wahrscheinlich, dass die
Kirche ursprünglich einen größeren Westturm besaß.6
In den Auseinandersetzungen zwischen den ortsan-
sässigen Häuptlingen und den benachbarten Landes-
herrschaften diente die Kirche deshalb auch als
Festung. Im Zusammenhang mit der Schlacht an der
Hartwarder Landwehr im Jahre 1514 wurde sie unter
Beschuss genommen und stark beschädigt. Mög-
licherweise entstand nachfolgend der heutige Glo-
ckenträger aus zwei Parallelmauern unter Wiederver-
wendung von Abbruchmaterial des zerstörten Vor-
gängerturmes.7 Auch die erste Balkendecke mit Boh-
lenbelag soll zu diesem Zeitpunkt eingebaut worden
sein.8 Im heutigen Zustand entstammt die Decke einer
gründlichen Renovierung im Jahre 1776 (Abb. 14).
 
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