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Winghardt, Stefan [Editor]; Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]; Puppe, Josefine [Oth.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Archäologie und Informationssysteme: vom Umgang mit archäologischen Fachdaten in Denkmalpflege und Forschung — Hameln: Niemeyer, Heft 42.2013

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Vorwort

5

Vorwort

Computer prägen das tägliche Leben in einer
Weise, die noch vor 20 Jahren undenkbar erschien.
Archäologen mit Computerkenntnissen waren in den
Siebziger- und Achtzigerjahren noch seltene Aus-
nahmen. Seit den Achtzigerjahren Jahren setzten
sich in der Archäologie Textverarbeitungs- und
Datenbankprogramme mehr und mehr durch und es
folgte die weitere Verbreitung von Statistik- und
Grafikprogrammen. Seit den Neunzigerjahren fanden
zunehmend CAD-Programme und GIS-Systeme in
der Bodendenkmalpflege Einsatz, und die rasante
Entwicklung des Internets hat auch der Informations-
technologie in der Archäologie einen gewaltigen
Schub verliehen. GIS-gestützte und oft Web-basierte
digitale Fachinformationssysteme gehören mittlerwei-
le zum Standard in der archäologischen Denkmal-
pflege und können oft schon mobil abgerufen
werden.
Mit den neuen Möglichkeiten haben sich auch neue
Chancen und Herausforderungen abgezeichnet.
Digitale Inventare, Metadaten-Bestände und GIS-
Technologie bieten die Möglichkeiten der flächenhaf-
ten Bearbeitung der bisher zumeist isoliert betrachte-
ten Einzelobjekte. Web-basierte Nutzungsmöglich-
keiten, Internetportale und digitale Nutzerführung lie-
fern unterschiedliche Angebote zur Fachkommu-
nikation, Vermittlung und Inwertsetzung.
In der föderal organisierten Bodendenkmalpflege in
der Bundesrepublik sind es die Forschungsprojekte
und vor allem die Landesgrenzen überschreitenden
linearen Großprojekte, die deutlich machen, wie wich-
tig eine enge Zusammenarbeit zwischen den einzel-
nen Landesarchäologien ist - nicht zuletzt auch beim
Austausch von Fachdaten.
Unter den Kolleginnen und Kollegen, die an den ver-
schiedenen Landesämtern mit der Be- und Ver-
arbeitung digitaler Fachdaten betraut sind, kam der
Wunsch nach Austausch von Informationen und
Erfahrungen sowie zur Vorbereitung von Standards
beim Einsatz geografischer Informationssysteme auf.
Auf der Jahrestagung des Verbandes der Landes-
archäologen in der Bundesrepublik Deutschland (VLA)
am 3. Mai 2004 im niedersächsischen Bad Bederkesa

wurde der Vorschlag, eine Kommission zu diesem
Thema zu gründen, zunächst kontrovers diskutiert.
Neben begeisterter Befürwortung wurde auch die
Sinnhaftigkeit einer solchen Kommission infrage ge-
stellt. Zu ambitioniert erschienen die Ziele. Schließlich
wurde die Kommission „Archäologie und Infor-
mationssysteme" mit großer Mehrheit ins Leben geru-
fen. Die Kommission trat erstmals unter Beteiligung
von 15 Landesämtern und der Römisch-Germanischen
Kommission am 16. März 2005 in Hannover zusam-
men und hat seitdem in ihrer mehrjährigen Arbeit die
von einigen bei der Gründung geäußerten Zweifel
durch eine beeindruckende Leistungsbilanz ausge-
räumt. Die Gruppe hat - vor allem in ihren aus
Experten zusammengesetzten Arbeitsgruppen - wich-
tige Impulse gegeben und eine informelle Vernetzung
der mit Fragen der Informationstechnologie beschäf-
tigten Personen in den Landesarchäologien der
Bundesrepublik und ihrem breiten Partnerfeld verwirk-
licht. Sie dient als Plattform zum länderübergreifenden
Austausch von Informationen und Erfahrungen sowie
zur Vorbereitung von Standards. Themen sind die
Organisation von Fachdaten und Geodäten, das
Verhältnis zu Vermessungsbehörden und anderen
Partnern mit digitalen Kartenbeständen, die
Verfügbarkeit digitaler Karten, Zugriffsberech-
tigungen, Bereitstellungskosten, Vertragsgestaltung
u.v.m. Die Kommission berät den Verband der
Landesarchäologen, organisiert in Absprache mit dem
Vorstand des VLA zum Beispiel Workshops zu aktuel-
len Themen, wie zum Beispiel zur Umsetzung der
europäischen INSPIRE-Richtlinie zum Datenaustausch
und spricht Empfehlungen aus. Der von der
Kommission entwickelte Standard für den Austausch
und die Weitergabe georeferenzierter archäologischer
Daten ADeX (Archäologischer DateneXport) ist ein
von allen Bundesländern mitgetragener Erfolg.
Es war der auch von außen an das Gremium herange-
tragene und vom Verband der Landesarchäologen
und den Kommissionsmitgliedern geteilte Wunsch,
ein Resümee aus den acht Jahren Kommissionsarbeit
zu ziehen. Nachdem die ursprünglich geplante
Publikation im Archäologischen Nachrichtenblatt nicht
möglich war, bot sich der Druck in der Reihe der
„Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen"
an. Die Arbeit der Kommission hat in Niedersachsen
 
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