80
Archäologie und Informationssysteme
Negativfilmen erzielt man jenseits von 2400 bis 3000
dpi (bezogen auf die Negativgröße) schon eine „per-
fekte Abbildung des Filmkorns".
2. Ausgearbeitete Bilddateien
Dateiformate
Für die Speicherung der fertigen Bilddateien gilt es
eine Abwägung der sich teilweise widersprechenden
Eigenschaften Speicherplatzbedarf versus Qualität
versus Kompatibilität zu treffen. Eine sehr gute
Grundlage bietet die oben skizzierte Archivierung der
RAW-Dateien, möglichst zusammen mit den entspre-
chenden „Kochrezepten" für die „Entwicklung" der
fertigen Bilder. Diese RAW-Dateien bieten die maxi-
male Qualität bei geringstmöglicher Speichergröße
der verlustfrei komprimierten Daten, allerdings zum
Preis einer sehr geringen Kompatibilität.
Unter der Voraussetzung, dass die endgültig ausgear-
beiteten Bilddateien nicht weiter bearbeitet werden
sollen, stellt sich die Frage, ob diese nicht als moderat
komprimierte JPG-Dateien, gegebenenfalls nach
PDFA-1b exportiert, archiviert werden sollten. Nach
heutigem Stand bietet das JPG-Format (sämtliche
Digitalkameras mit Ausnahme einiger High-End-
Digibacks speichern ausgearbeitete Bilddateien im
JPG-Format) die größte Wahrscheinlichkeit, dass diese
Dateien auch in vielen Jahren ohne weitere Konver-
tierungen noch zu öffnen sein werden. Selbst-
verständlich sollten alle Zwischenstufen, soweit diese
gespeichert werden sollen, nicht komprimiert werden.
Die Alternative mit der besten Kompatibilität stellt
(Baseline)TIFF (gegebenenfalls mit LZW-Komprimie-
rung, wodurch die Kompatibilität wieder einge-
schränkt wird) zum Preis eines höheren Speicherplatz-
bedarfs dar.
Auflösung und Farbtiefe
Nach heutigem Stand der Drucktechnik bietet eine
Auflösung von 400 dpi reichlich Reserven. Für eine
Abbildung in DIN A4 benötigt man eine Datei von
circa 3000 x 4000 Pixeln für ein optimales Ergebnis
und 2500 x 3300 Pixeln für ein gutes Druckergebnis.
Bei der Farbtiefe reichen 8 Bit, um den optimal mög-
lichen Kontrastumfang eines Druckes auf weißem
Papier abzudecken. Diese Bildgrößen entsprechen 12
beziehungsweise 8,5 Megapixel beziehungsweise
einer Dateigröße von 36 beziehungsweise 25,5 MByte
pro unkomprimierter 8-Bit RGB-Datei.
Farbkanäle und Farbprofil
Es ist sehr sinnvoll, für die gesamte Bildbearbeitung
und Archvierung einen RGB-Workflow beizubehalten
und die Konvertierung in CMYK dem Druckertreiber,
dem RIP-Programm oder der Druckerei zu überlassen.
Sehr sinnvoll ist es natürlich, ein ICC-Profil in die Datei
einzubetten. Als Standard bieten sich hier Adobe-RGB
(von vielen Digitalkameras als Ausgabeprofil unter-
stützt) oder ECI-RGB (Standard im grafischen Bereich)
an. Für die Ausarbeitung im Fotolabor sollte man die
Dateien allerdings in das smalIRGB-Profil konvertieren.
3. Speicherung und Back-up
Ein wesentlicher Aspekt bei der Auswahl der zu archi-
vierenden Dateien ist die Dokumentation der verwen-
deten Formate und die Validierung der Dateien gemäß
der standardisierten Spezifikationen. Ein dazu geeigne-
tes Tool stellt etwa JHOVE dar. Zum Testen ist die von
Harvard University entwickelte Version 1.x am besten
geeignet, da sie auch über ein Testtool mit GUI verfügt
(http://sourceforge.net/projects/jhove/files/jhove/JHO
VE%201.6/jhove-1_6.zip/download).
Im Moment wird von verschiedenen Organisationen
an JHOVE 2.x gearbeitet
(https://bitbucket.org/jhove2/main/wiki/Home):
„Prinzipiell kann man nie genug über eine archivierte
Datei wissen, jedoch kann es durchaus sinnvoll sein,
extrahierte Metadaten einmal auf ihre Qualität zu
überprüfen und gegebenenfalls für die Langzeit-
archivierung nur indirekt relevante Daten herauszufil-
tern, um das Archivierungssystem nicht mit unnötigen
Daten zu belasten. .Beispiel für ein solches Tool ist
„JHOVE" (das JSTOR/Harvard Object Validation Envi-
ronment der Harvard University Library, http://hul.har-
vard.edu/jhove/), mit dem sich auch Formaterkennung
und Validierung durchführen lassen. Das Tool ist in
Java geschrieben und lässt sich auch als Programmier-
Bibliothek in eigene Anwendungen einbinden. Die
generierten technischen Metadaten lassen sich
sowohl in Standard-Textform als auch in XML mit defi-
niertem XML-Schema ausgeben.
Validierungstools für Dateiformate stellen sicher, dass
eine Datei, welche in einem fraglichen Format vor-
liegt, dessen Spezifikation auch vollkommen ent-
spricht. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die
Archivierung und die spätere Verwertung, Anwen-
dung und Migration beziehungsweise Emulation die-
ser Datei. Das bereits erwähnte Tool „JHOVE" kann in
der aktuellen Version 1.1e die ihm bekannten Datei-
formate validieren; verlässliche Validatoren existieren
aber nicht für alle Dateiformate. Weitverbreitet und
gut nutzbar sind beispielsweise XML Validatoren, die
auch in XML Editoren wie „oXygen" (SyncRO Soft
Ltd., http://www.oxygen.xml.com) oder „XMLSpy"
(Altova GmbH, http://www.altova.com/XMLSpy) inte-
griert sein können."
(Nestor Handbuch Ver. 2, Kap. 7/S. 16,17).
Archäologie und Informationssysteme
Negativfilmen erzielt man jenseits von 2400 bis 3000
dpi (bezogen auf die Negativgröße) schon eine „per-
fekte Abbildung des Filmkorns".
2. Ausgearbeitete Bilddateien
Dateiformate
Für die Speicherung der fertigen Bilddateien gilt es
eine Abwägung der sich teilweise widersprechenden
Eigenschaften Speicherplatzbedarf versus Qualität
versus Kompatibilität zu treffen. Eine sehr gute
Grundlage bietet die oben skizzierte Archivierung der
RAW-Dateien, möglichst zusammen mit den entspre-
chenden „Kochrezepten" für die „Entwicklung" der
fertigen Bilder. Diese RAW-Dateien bieten die maxi-
male Qualität bei geringstmöglicher Speichergröße
der verlustfrei komprimierten Daten, allerdings zum
Preis einer sehr geringen Kompatibilität.
Unter der Voraussetzung, dass die endgültig ausgear-
beiteten Bilddateien nicht weiter bearbeitet werden
sollen, stellt sich die Frage, ob diese nicht als moderat
komprimierte JPG-Dateien, gegebenenfalls nach
PDFA-1b exportiert, archiviert werden sollten. Nach
heutigem Stand bietet das JPG-Format (sämtliche
Digitalkameras mit Ausnahme einiger High-End-
Digibacks speichern ausgearbeitete Bilddateien im
JPG-Format) die größte Wahrscheinlichkeit, dass diese
Dateien auch in vielen Jahren ohne weitere Konver-
tierungen noch zu öffnen sein werden. Selbst-
verständlich sollten alle Zwischenstufen, soweit diese
gespeichert werden sollen, nicht komprimiert werden.
Die Alternative mit der besten Kompatibilität stellt
(Baseline)TIFF (gegebenenfalls mit LZW-Komprimie-
rung, wodurch die Kompatibilität wieder einge-
schränkt wird) zum Preis eines höheren Speicherplatz-
bedarfs dar.
Auflösung und Farbtiefe
Nach heutigem Stand der Drucktechnik bietet eine
Auflösung von 400 dpi reichlich Reserven. Für eine
Abbildung in DIN A4 benötigt man eine Datei von
circa 3000 x 4000 Pixeln für ein optimales Ergebnis
und 2500 x 3300 Pixeln für ein gutes Druckergebnis.
Bei der Farbtiefe reichen 8 Bit, um den optimal mög-
lichen Kontrastumfang eines Druckes auf weißem
Papier abzudecken. Diese Bildgrößen entsprechen 12
beziehungsweise 8,5 Megapixel beziehungsweise
einer Dateigröße von 36 beziehungsweise 25,5 MByte
pro unkomprimierter 8-Bit RGB-Datei.
Farbkanäle und Farbprofil
Es ist sehr sinnvoll, für die gesamte Bildbearbeitung
und Archvierung einen RGB-Workflow beizubehalten
und die Konvertierung in CMYK dem Druckertreiber,
dem RIP-Programm oder der Druckerei zu überlassen.
Sehr sinnvoll ist es natürlich, ein ICC-Profil in die Datei
einzubetten. Als Standard bieten sich hier Adobe-RGB
(von vielen Digitalkameras als Ausgabeprofil unter-
stützt) oder ECI-RGB (Standard im grafischen Bereich)
an. Für die Ausarbeitung im Fotolabor sollte man die
Dateien allerdings in das smalIRGB-Profil konvertieren.
3. Speicherung und Back-up
Ein wesentlicher Aspekt bei der Auswahl der zu archi-
vierenden Dateien ist die Dokumentation der verwen-
deten Formate und die Validierung der Dateien gemäß
der standardisierten Spezifikationen. Ein dazu geeigne-
tes Tool stellt etwa JHOVE dar. Zum Testen ist die von
Harvard University entwickelte Version 1.x am besten
geeignet, da sie auch über ein Testtool mit GUI verfügt
(http://sourceforge.net/projects/jhove/files/jhove/JHO
VE%201.6/jhove-1_6.zip/download).
Im Moment wird von verschiedenen Organisationen
an JHOVE 2.x gearbeitet
(https://bitbucket.org/jhove2/main/wiki/Home):
„Prinzipiell kann man nie genug über eine archivierte
Datei wissen, jedoch kann es durchaus sinnvoll sein,
extrahierte Metadaten einmal auf ihre Qualität zu
überprüfen und gegebenenfalls für die Langzeit-
archivierung nur indirekt relevante Daten herauszufil-
tern, um das Archivierungssystem nicht mit unnötigen
Daten zu belasten. .Beispiel für ein solches Tool ist
„JHOVE" (das JSTOR/Harvard Object Validation Envi-
ronment der Harvard University Library, http://hul.har-
vard.edu/jhove/), mit dem sich auch Formaterkennung
und Validierung durchführen lassen. Das Tool ist in
Java geschrieben und lässt sich auch als Programmier-
Bibliothek in eigene Anwendungen einbinden. Die
generierten technischen Metadaten lassen sich
sowohl in Standard-Textform als auch in XML mit defi-
niertem XML-Schema ausgeben.
Validierungstools für Dateiformate stellen sicher, dass
eine Datei, welche in einem fraglichen Format vor-
liegt, dessen Spezifikation auch vollkommen ent-
spricht. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die
Archivierung und die spätere Verwertung, Anwen-
dung und Migration beziehungsweise Emulation die-
ser Datei. Das bereits erwähnte Tool „JHOVE" kann in
der aktuellen Version 1.1e die ihm bekannten Datei-
formate validieren; verlässliche Validatoren existieren
aber nicht für alle Dateiformate. Weitverbreitet und
gut nutzbar sind beispielsweise XML Validatoren, die
auch in XML Editoren wie „oXygen" (SyncRO Soft
Ltd., http://www.oxygen.xml.com) oder „XMLSpy"
(Altova GmbH, http://www.altova.com/XMLSpy) inte-
griert sein können."
(Nestor Handbuch Ver. 2, Kap. 7/S. 16,17).