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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 5.1880

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Heft 1
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Lolling, Habbo G.: Nisäa und Minoa
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https://doi.org/10.11588/diglit.35006#0012

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NISAEA UND MINOA

entnehmen wir die ersten Notizen zur Feststellung der Topo-
graphie dieses für Megara wichtigen Ortes. Sie ßnden sich be-
kanntlich bei Thukydides. !m 51. Cap. des Hl. Buches sagt
der Geschichtsschreiber, dass die Athener nach der Einnahme
Yon Lesbos noch in demselben Sommer (im 5. Jahre des pe-
loponnesischen Krieges) unter dem Strategen Nikias nach der
vor Megara liegenden Insel Minoa zogen. Diese benutzten die
Megarer als Festung, nachdem sie aul derselben einen Thurm
gebaut hatten. Nikias nun fand, dass die Athener von dort aus
näher als von Budoron und Salamis ihre Beobachtungen an-
stellen und sowohl die Aussendung von Trieren undRäubernvon
Seiten der Peloponnesier als auch die Einfuhr nach Megaraab-
schneiden könnten. Er nahm darum von Nisäa zwei vorge-
schobene Thürme und schloss, nachdem so die Einfahrt zwi-
schen Insel und Festland frei geworden war, auch die Landseite
durch eine Mauer ab, wo man vermittelst einer durch eine
seichte Stelle laufenden Brücke der nicht weit vom Festlande
entfernten Insel Hilfe bringen konnte. Endlich wurde auch auf
der Insel eine (Ring-) Mauer errichtet, zu deren Schutz eine
Besatzung zurückbiieb.
An einer anderen Stelle (IV c. 66. fg.) schildert Thukydides
die Wiederholung des Versuchs von Seiten der Athener, sich
in Megara festzusetzen. Alljährlich hatten sie zwei Einfälle in
das megarische Gebiet gemacht, und Minoa war in ihrem Be-
sitze geblieben. Da die Megarer nun auch von Norden her durch
die vertriebenen Optimaten arg bedrängt wurden, glaubten die
Athener jetzt leichtes Spiel zu haben. Wirklich zwang eine
Partei in der Stadt die Führer des Volkes mit den Athenern
Unterhandlungen anzuknüpfen, und so kam man überein,
dass die Athener die von ihnen früher gebauten langen Mauern
einnehmen und so die in Nisäa liegenden Peloponnesier von
der Stadt abschneiden sollten. Dann wollte man später versu-
chen auch die Stadt den Athenern in die Hände zu spielen. Die
Athener segelten mit 600 Hopliten unter Anführung des Hip-
pokrates nach der Insel Minoa und lagerten sich in einer Aus-
höhlung an einem Ort ganz in der Nähe, wo man die Steine
 
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