Attische Schatzurkunde aus dem Ende
des vierten Jahrhunderts.
Unsere Nachrichten über die Zeit der demokratischen Re-
stauration ^ die am Ende des 4. Jahrhunderts für Athen an-
brach., sind bekanntlich sehr dürftig. Während es nach der
litterarischen Uberheferung scheinen kann, ais sei der öffent-
liche Geist damals in Ihusionen und Huldigungen Mächtige-
rer aufgegangen, lassen die gleichzeitigen Urkunden erkennen,
dass in Athen in den Jahren nach 307 ernsthafte Anstren-
gungen gemacht worden sind den Staat, zunächst gegen die
Angriffe Kassanders, wieder wehrhaftzu machen. Als ein Be-
leg hierfür kann die im Folgenden mitgetheilte Inschrift die-
nen. Nicht geringeres Interesse erweckt dieselbe durch die
Einblicke in den Stand und die Verwaltung der attischen Fi-
nanzen in der zweiten Hälfte des 4ten Jahrhunderts, welche
sie dem Leser eröffnet.
Der Stein, auf dessen einer Breitseite die Inschrift steht (s.
die Beilage), rührt von der Burg herV Er ist auf drei Seiten,
oben unten und links vom Leser gebrochen und auf der Ober-
fläche stark verscheuert. Die Schrift ist unregelmässig, die
Buchstaben je nach der Grösse bald enger bald weiter gestellt.
Unter diesen erschwerenden Umständen ist es mir trotz aller
aufgewandten Zeit nnd Mühe nicht möglich gewesen die Le-
sung und 17rgänzung in allen Theilen zu Ende zu führen. Die
abgewandte Seite des Steines ist gleichfalls beschrieben, sie
trägt in regelmässigerer Schrift Reste einer Ubergabsurkunde
der Schatzmeister der Athene, welche jünger als 01. 117, 2,
* Eine unvollständige Copie aus dem J. 1870 ist abgedruckt im üorp. ÜMcr.
ytü. II 737. Der Stein, den ich damals nicht wieder auHinden konnte, ist
jetzt in das Museum der archäologischen Gesellschaft gekommen.
des vierten Jahrhunderts.
Unsere Nachrichten über die Zeit der demokratischen Re-
stauration ^ die am Ende des 4. Jahrhunderts für Athen an-
brach., sind bekanntlich sehr dürftig. Während es nach der
litterarischen Uberheferung scheinen kann, ais sei der öffent-
liche Geist damals in Ihusionen und Huldigungen Mächtige-
rer aufgegangen, lassen die gleichzeitigen Urkunden erkennen,
dass in Athen in den Jahren nach 307 ernsthafte Anstren-
gungen gemacht worden sind den Staat, zunächst gegen die
Angriffe Kassanders, wieder wehrhaftzu machen. Als ein Be-
leg hierfür kann die im Folgenden mitgetheilte Inschrift die-
nen. Nicht geringeres Interesse erweckt dieselbe durch die
Einblicke in den Stand und die Verwaltung der attischen Fi-
nanzen in der zweiten Hälfte des 4ten Jahrhunderts, welche
sie dem Leser eröffnet.
Der Stein, auf dessen einer Breitseite die Inschrift steht (s.
die Beilage), rührt von der Burg herV Er ist auf drei Seiten,
oben unten und links vom Leser gebrochen und auf der Ober-
fläche stark verscheuert. Die Schrift ist unregelmässig, die
Buchstaben je nach der Grösse bald enger bald weiter gestellt.
Unter diesen erschwerenden Umständen ist es mir trotz aller
aufgewandten Zeit nnd Mühe nicht möglich gewesen die Le-
sung und 17rgänzung in allen Theilen zu Ende zu führen. Die
abgewandte Seite des Steines ist gleichfalls beschrieben, sie
trägt in regelmässigerer Schrift Reste einer Ubergabsurkunde
der Schatzmeister der Athene, welche jünger als 01. 117, 2,
* Eine unvollständige Copie aus dem J. 1870 ist abgedruckt im üorp. ÜMcr.
ytü. II 737. Der Stein, den ich damals nicht wieder auHinden konnte, ist
jetzt in das Museum der archäologischen Gesellschaft gekommen.