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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 5.1880

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Heft 2
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Milchhöfer, Arthur: Gemalte Grabstelen
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https://doi.org/10.11588/diglit.35006#0207

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Gemalte Grabstelen.

(Hierzu Tatet Vi.)

Die monumentale Gräberkunst der Alten kann heutzutage
nicht mehr unter der Rubrik des Grabreliefs allein gewür-
digt werden. Die Bedeutung des letzteren für uns beruht vor-
nehmlich auf seinem statistischen Uebergewicht, während es
an und für sich gewissermassen nur den Separatauszug einer
allgemeineren Gattung darstellt. Die Architektur, wie jede Art
der plastischen und zeichnenden Künste hat sich in mehr oder
minder selbstständiger Weise an der Formung des antiken
Grabmals betheiligt und Spuren ihrer Einwirkung hinterlassen.
Ebenso haben sich inhaltlich symbolische und realistische Mo-
tive durchkreuzt, abgelöst und neben einander geordnet, deren
jedes seine besonderen Ausgangspunkte und Entwickelungs-
stadien hatte.
Wenn ich deshalb bei der Publication einer der interessan-
teren gemalten Grabstelen aus dem attischen Denkmälerschatz
des 4ten Jahrhunderts die Gelegenheit benutze, zunächst allge-
meinere Gesichtspunkte einer besonderen Untersuchung, bezw.
Revision zu unterwerfen, so hoffe ich damit wenigstens dem
Vorwurfe unbefugter Grenzübertretung zu entgehen. Auf be-
malte attische Grabstelen hat bereits Fauvel in den von Ross
(drcA. An/V 1 S. 28 ff.) ausgezogenen Berichten über seine
griechischen Gräberfunde wiederholt hingewiesen (s. bes. S.
30, 31); weitere Beobachtungen theilte Ross selber im Tü-
bing. Kunstblatt 1837 n. 15 und 1838 n. 59 und n. 74
mit. (Die letztere Abhandlung auch in die ArcA. An/ä. I. S. 40
ff. aufgenommen, nebst einigen Abbildungen auf Tf'. I.)
Vor Kurzem hat Loeschcke durch seine unter Mitwirkung
von Fr. Thier sch so vorzüglich durchgeführte Wiederent-
 
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