STATUE VON DER AKROPOLIS
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im Nacken gegeben war; auch die Wendung des Kopfes nach
seiner R. war durch das stärkere Vortreten des am Torso er-
habnen unteren Theiles des linken Kopfnickers indicirt; leider
zeigte sich erst zu spät;, dass die Wendung noch um ein Be-
trächtliches stärker war als sie es auf unsrer Tafel ist*; den
richtigen Grad derWendung des Kopfes gibt der oben stehende
Holzschnitt, welcher die Figur ganz /her zeigt,, an. Für die
zweifellose Zusammengehörigkeit der beiden Stücke glaube
ich mich vollkommen verbürgen zu können.
Dargestellt ist ein Knabe, etwa im Alter von 13-15 Jahren,
doch mit kräftig entwickelten Formen wie sie nur die gymna-
stische Schulung diesem Alter zu geben vermag; die Grösse
der Statue scheint der Künstler, wie dies häufiger im Alter-
thume geschah, ein wenig unter der natürlichen genommen zu
haben; die vollständige Höhe derselben betrug c. Met. 1,302.
Die wichtigeren sonstigen Maasse sind: Gesammthöhe des Er-
habnen 0,98; von Halsgrube bis Ansatz der Scham 0,40;
Distanz derBrustwarzen 0,152; Schulternbreite0,32; Hüften-
breite 0,20; Breite des Rippenkastens ebenso; Länge des Ober-
schenkels 0,38; Kopflänge 0,19; Gesichtslänge 0,137.
Der Knabe steht mit dem 1. Beine fest auf und hat das r.
ein wenig vorgesetzt; doch findet dieses Motiv nicht etwa in
dem Oberkörper seine Fortsetzung, so dass die eine Seite ent-
lastet, die andre tragend erschiene, vielmehr sind die Flan-
* Daher der Höcker an der vom Beschauer 1. Halsseite; eine neue Zu-
sammensetzung, welche Hr. Küppers die Güte hatte vorzunehmen, zeigte,
dass erst hei einer starkem Wendung des Kopfes alle Muskeln am Torso
und dem erhaltnen Halsstücke des Kopfes genau auf einander passen; hic-
nach ist obiger Holzschnitt gemacht.
2 Dies ist nach Schadow Polyklety 8. 50 das Normalmass des elfjährigen
Knaben. — In den Maassen mit unsrer Figur ziemlich übereinstimmend und
sicher unter Lebensgrösse sind z. B. die fünf Athletenstatuen im Braccio
nuovo im Vatican (n. 97, 98, 101, 103, 105), wovon zwei Copien des be-
kannten Oeleingiessenden, eine des Doryphoros ist.— Die Fussspuren der
Bathren der Siegerstatuen in Olympia genügen zwar nicht die Fussgrössen
völlig genau zu messen, lassen jedoch schliessen, dass die Statuen gewöhn-
lich ungefähr lehensgross und eher etwas darunter als darüber waren (vgl.
Luc. dg Dum/. 11).
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im Nacken gegeben war; auch die Wendung des Kopfes nach
seiner R. war durch das stärkere Vortreten des am Torso er-
habnen unteren Theiles des linken Kopfnickers indicirt; leider
zeigte sich erst zu spät;, dass die Wendung noch um ein Be-
trächtliches stärker war als sie es auf unsrer Tafel ist*; den
richtigen Grad derWendung des Kopfes gibt der oben stehende
Holzschnitt, welcher die Figur ganz /her zeigt,, an. Für die
zweifellose Zusammengehörigkeit der beiden Stücke glaube
ich mich vollkommen verbürgen zu können.
Dargestellt ist ein Knabe, etwa im Alter von 13-15 Jahren,
doch mit kräftig entwickelten Formen wie sie nur die gymna-
stische Schulung diesem Alter zu geben vermag; die Grösse
der Statue scheint der Künstler, wie dies häufiger im Alter-
thume geschah, ein wenig unter der natürlichen genommen zu
haben; die vollständige Höhe derselben betrug c. Met. 1,302.
Die wichtigeren sonstigen Maasse sind: Gesammthöhe des Er-
habnen 0,98; von Halsgrube bis Ansatz der Scham 0,40;
Distanz derBrustwarzen 0,152; Schulternbreite0,32; Hüften-
breite 0,20; Breite des Rippenkastens ebenso; Länge des Ober-
schenkels 0,38; Kopflänge 0,19; Gesichtslänge 0,137.
Der Knabe steht mit dem 1. Beine fest auf und hat das r.
ein wenig vorgesetzt; doch findet dieses Motiv nicht etwa in
dem Oberkörper seine Fortsetzung, so dass die eine Seite ent-
lastet, die andre tragend erschiene, vielmehr sind die Flan-
* Daher der Höcker an der vom Beschauer 1. Halsseite; eine neue Zu-
sammensetzung, welche Hr. Küppers die Güte hatte vorzunehmen, zeigte,
dass erst hei einer starkem Wendung des Kopfes alle Muskeln am Torso
und dem erhaltnen Halsstücke des Kopfes genau auf einander passen; hic-
nach ist obiger Holzschnitt gemacht.
2 Dies ist nach Schadow Polyklety 8. 50 das Normalmass des elfjährigen
Knaben. — In den Maassen mit unsrer Figur ziemlich übereinstimmend und
sicher unter Lebensgrösse sind z. B. die fünf Athletenstatuen im Braccio
nuovo im Vatican (n. 97, 98, 101, 103, 105), wovon zwei Copien des be-
kannten Oeleingiessenden, eine des Doryphoros ist.— Die Fussspuren der
Bathren der Siegerstatuen in Olympia genügen zwar nicht die Fussgrössen
völlig genau zu messen, lassen jedoch schliessen, dass die Statuen gewöhn-
lich ungefähr lehensgross und eher etwas darunter als darüber waren (vgl.
Luc. dg Dum/. 11).