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NEUE SEEURKUNDENFRAGMENTE
Zwecke haben, wie bekannt, auch die von Boeckh publicir-
ten gedient (vgl. Boeckh, Seeurkunden S. VH1 und X) 3. Dieser
Thatbestand darf zu der Hoffnung auf weitere Inschriftenfunde
berechtigen, sobald nur der Lauf der Wasserleitung, der of-
fenbar alle jene Platten angehört haben, constatirt ist.
Der Stein N° I, hymettischer Marmor, 0,94 lang, 0,44 breit,
ist nur auf der rechten Seite vollständig und auf dieser Seiten-
kante ebenfalls beschrieben (s.d. Beil.). Auf der Vorderseite sind
nur noch zwei Lolumnen, die sich der rechten Kante zunächst
behnden, einigermaassen lesbar, die dritte nur zum geringsten
Tbcil,und von der vierten, für die der Raum noch vorhanden
ist, sind kaum noch schwache Spuren zu bemerken. Die Schrift
ist sehr unregelmässig, die Buchstaben flüchtig eingehauen,
die Zeilen haben verschiedene Länge, bilden seihst in ihren
Anfängen keine vertikale Linie und correspondiren durchaus
nicht in den einzelnen Columnen. Abkürzungen kommen sehr
zahlreich vor, in der Col. c sind die vorauszusetzenden Zahlen
nicht überall hinzugefügt; wie es scheint, war diese Ergän-
zung einer späteren Zeit Vorbehalten gehliehen, aber dieselbe
scheint nicht zur Ausführung gelangt zu sein. Aulfallend ist
in der Columne d der Wechsel im Gebrauch des o und o im
Worte öpstAo, denn meines Erachtens lässt sich nicht anders
ergänzen, als öpsGmvvx($) ^xosRogsv^. Die Form der Urkunde
entspricht mit unwesentlichen Modihcationen der Urkunde
IV hei Boeckh. Das Jahr ihrer Entstehung giebt das erhaltene
Bruchstück nicht direkt an, da die Datirung weggebrochen
ist und auch im Uehrigen kein Archontenname erscheint.
Trotzdem lässt sich mit unzweifelhafter Gewissheit das Jahr
bestimmen, dem sic angehört.
Dass die Inschrift zu den älteren gehört, beweist zunächst
* Bei den beiden andern Inschriften liess es sich nicht feststellen, da ihre
jetzige Lage eine genauere Prüfung nicht ertaubte.
2 tlapEkaSo^Ev, an. das man zunächst denken würde, ist unstatthaft, weit
die Liste des Uebernommencn schon in Cot. & abschiiesst, -raSia p.Ev ovia
*cot$ VEMpfot; xa't ExnEnkEuxoia xa't M^EtXdp-Eva napEkaSogEv; 7tap^5op.EV wird
durch [ Dem.] 47, 22 bestätigt, wo gerade unser Falt Berücksichtigung findet.
NEUE SEEURKUNDENFRAGMENTE
Zwecke haben, wie bekannt, auch die von Boeckh publicir-
ten gedient (vgl. Boeckh, Seeurkunden S. VH1 und X) 3. Dieser
Thatbestand darf zu der Hoffnung auf weitere Inschriftenfunde
berechtigen, sobald nur der Lauf der Wasserleitung, der of-
fenbar alle jene Platten angehört haben, constatirt ist.
Der Stein N° I, hymettischer Marmor, 0,94 lang, 0,44 breit,
ist nur auf der rechten Seite vollständig und auf dieser Seiten-
kante ebenfalls beschrieben (s.d. Beil.). Auf der Vorderseite sind
nur noch zwei Lolumnen, die sich der rechten Kante zunächst
behnden, einigermaassen lesbar, die dritte nur zum geringsten
Tbcil,und von der vierten, für die der Raum noch vorhanden
ist, sind kaum noch schwache Spuren zu bemerken. Die Schrift
ist sehr unregelmässig, die Buchstaben flüchtig eingehauen,
die Zeilen haben verschiedene Länge, bilden seihst in ihren
Anfängen keine vertikale Linie und correspondiren durchaus
nicht in den einzelnen Columnen. Abkürzungen kommen sehr
zahlreich vor, in der Col. c sind die vorauszusetzenden Zahlen
nicht überall hinzugefügt; wie es scheint, war diese Ergän-
zung einer späteren Zeit Vorbehalten gehliehen, aber dieselbe
scheint nicht zur Ausführung gelangt zu sein. Aulfallend ist
in der Columne d der Wechsel im Gebrauch des o und o im
Worte öpstAo, denn meines Erachtens lässt sich nicht anders
ergänzen, als öpsGmvvx($) ^xosRogsv^. Die Form der Urkunde
entspricht mit unwesentlichen Modihcationen der Urkunde
IV hei Boeckh. Das Jahr ihrer Entstehung giebt das erhaltene
Bruchstück nicht direkt an, da die Datirung weggebrochen
ist und auch im Uehrigen kein Archontenname erscheint.
Trotzdem lässt sich mit unzweifelhafter Gewissheit das Jahr
bestimmen, dem sic angehört.
Dass die Inschrift zu den älteren gehört, beweist zunächst
* Bei den beiden andern Inschriften liess es sich nicht feststellen, da ihre
jetzige Lage eine genauere Prüfung nicht ertaubte.
2 tlapEkaSo^Ev, an. das man zunächst denken würde, ist unstatthaft, weit
die Liste des Uebernommencn schon in Cot. & abschiiesst, -raSia p.Ev ovia
*cot$ VEMpfot; xa't ExnEnkEuxoia xa't M^EtXdp-Eva napEkaSogEv; 7tap^5op.EV wird
durch [ Dem.] 47, 22 bestätigt, wo gerade unser Falt Berücksichtigung findet.