UNTERSUCHUNGSAUSGRABUNGEN IN TEGEA
53
rung für die Zukunft zu sichern. Die Anregung dazu gab im
Sommer vorigen Jahres das deutsche arch. Institut zu Athen,
indem es nach vorhergegangenem Einverständnis mit dem
griech. Ephorat der Aiterthümer mich mit den Mitteln aus-
rüstete, Untersuchungsausgrabungen zur Feststellung der
Tempelreste in Piali vorzunehmen. Es war dabei griechischer-
seits die Bedingung gestellt worden, dass diese Sondirungen
zunächst ausschliesslich auf Lage und Ausdehnung des be-
treffenden Heiligthums gerichtet sein sollten, damit der Re-
gierung für den Fall eines Ankaufs des Terrains durch gestei-
gerte Ansprüche der Eigenthümcr keine Schwierigkeiten er-
wüchsen.
Die nachfolgenden Zeilen stellen den Gang der Ausgrabun-
gen, sodann ihre Resultate dar und zwar zunächst unab-
hängig von den historischen und topographischen Erwä-
gungen.
Die Kirche des Hag. Nikolaos (s. den Plan, d auf Tf. 11)
liegt am ]\ordrand des Dorfes auf ebenem Terrain. Wenig
Schritte nördlich beginnen mit einer leichten Thalsenkung die
geraden Reihen der Maulbeerpflanzungen. Westlich liegt,durch
die Hauptstrasse des Dorfes von der Kirche getrennt, ein (Kom-
plex von Häusern, Höfen und Gartengrundstücken. Hier so-
wie auf dem freien Raum nördlich der Kirche zeigten noch
halbverschüttetc Gruben , welche meist, wie sich später her-
ausstellte, den späteren Mauerzügen gefolgt waren, die Spu-
ren der jüngsten Tastungen nach Marmor. Es schien daher
rathsam, um der Kirche, dem Ausgangspunkt der Beobach-
tungen von Leake und Ross, an möglichst intacter Stelle nahe
zu kommen, mit Bewilligung des Demarchen einen Nord-Süd-
Grahen längs der westlich gelegenen Hauptstrasse selber zu
ziehen (s. 1 im Plane). Hier zeigte sich in der Tiefe von 1,80
M. der westliche Rand eines schräg zu der Richtung des Gra-
bens laufenden antiken Fundamentes aus Conglomeratstein-
platten. Dieselben waren bei 0,27 Dicke bis zur Höhe von 3
Schichten erhalten. An drei Stellen laufen quer zum Graben
späte mit antikem Material und Mörtelverband gefügte Mauern
53
rung für die Zukunft zu sichern. Die Anregung dazu gab im
Sommer vorigen Jahres das deutsche arch. Institut zu Athen,
indem es nach vorhergegangenem Einverständnis mit dem
griech. Ephorat der Aiterthümer mich mit den Mitteln aus-
rüstete, Untersuchungsausgrabungen zur Feststellung der
Tempelreste in Piali vorzunehmen. Es war dabei griechischer-
seits die Bedingung gestellt worden, dass diese Sondirungen
zunächst ausschliesslich auf Lage und Ausdehnung des be-
treffenden Heiligthums gerichtet sein sollten, damit der Re-
gierung für den Fall eines Ankaufs des Terrains durch gestei-
gerte Ansprüche der Eigenthümcr keine Schwierigkeiten er-
wüchsen.
Die nachfolgenden Zeilen stellen den Gang der Ausgrabun-
gen, sodann ihre Resultate dar und zwar zunächst unab-
hängig von den historischen und topographischen Erwä-
gungen.
Die Kirche des Hag. Nikolaos (s. den Plan, d auf Tf. 11)
liegt am ]\ordrand des Dorfes auf ebenem Terrain. Wenig
Schritte nördlich beginnen mit einer leichten Thalsenkung die
geraden Reihen der Maulbeerpflanzungen. Westlich liegt,durch
die Hauptstrasse des Dorfes von der Kirche getrennt, ein (Kom-
plex von Häusern, Höfen und Gartengrundstücken. Hier so-
wie auf dem freien Raum nördlich der Kirche zeigten noch
halbverschüttetc Gruben , welche meist, wie sich später her-
ausstellte, den späteren Mauerzügen gefolgt waren, die Spu-
ren der jüngsten Tastungen nach Marmor. Es schien daher
rathsam, um der Kirche, dem Ausgangspunkt der Beobach-
tungen von Leake und Ross, an möglichst intacter Stelle nahe
zu kommen, mit Bewilligung des Demarchen einen Nord-Süd-
Grahen längs der westlich gelegenen Hauptstrasse selber zu
ziehen (s. 1 im Plane). Hier zeigte sich in der Tiefe von 1,80
M. der westliche Rand eines schräg zu der Richtung des Gra-
bens laufenden antiken Fundamentes aus Conglomeratstein-
platten. Dieselben waren bei 0,27 Dicke bis zur Höhe von 3
Schichten erhalten. An drei Stellen laufen quer zum Graben
späte mit antikem Material und Mörtelverband gefügte Mauern