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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 5.1880

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Heft 1
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Milchhöfer, Arthur: Untersuchungsausgrabungen in Tegea
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https://doi.org/10.11588/diglit.35006#0083

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UNTERSUCHUNGSAUSGRABUNGEN IN TEGEA

59

aufgemalten Mäanders und darüber eines dorischen Kenia
zeigt (Länge der Tropfenplatten 0,71; Breite 0,51; Breite der
Stege zwischen ihnen 0,185. Durchmesser der 0,065;
Höhe 0,02).
Einige Stücke von Akroterien, welche ihre theilweise
Herstellung auf Tf. Hl e gestatten, zeichnen sich durch edle
Einfachheit und grosse Schärfe der Arbeit aus.
Zu diesen dorischen Bauglicdern gesellen sich nun einige
unverkennbar ionisirende, welche, wie jene zum äusseren
Aufbau, ihrerseits vorzugsweise zur Cella in Beziehung stehen.
Was sich freilich von ionischen (und korinthischen) Säuienka-
pitälen im Bereiche der Ausgrabungen und überhaupt in und
um Piali vorfand, weicht in Ausführung und Dimensionen zu
sehr von dem Uebrigen ab, um je dem Tempel angehört ha-
ben zu können. Dasselbe gilt von einigen stark fragmentirten
Blöcken der Traufrinne mit Anthemienverzierung und Löwen-
köpfen. Einige ionische oder korinthische Säulenstücke (22
Caneluren; Länge 2,255 und 1,855, Dm. 580 und 540) stam-
men aus der Gegend der Paläo-Episkopi, wo Markt und Thea-
ter lagen.
Dagegen sind als unzweifelhaft hergehörig zu verzeichnen:
1. Mehrere meist unvollkommen erhaltene Stücke derWand-
spira (geflochtener Wulst, Einkehlung, aufrechtstehendes
lesbisches Kyma, Astraga!; Höhe 0,30, Dicke leider nicht zu
ermitteln), das Ornamentale von bewundernswerther Schärfe
und Lebendigkeit (Taf. 11! 5. Dieses und mehrere andere De-
tails derselben Tafel verdanke ich der Freundlichkeit des Herrn
Architekten Bormann, gegenwärtig in Olympia. Die Ecke der
Spira beruht nur auf Ergänzung und war unzweifelhaft durch
eine abwärts gekehrte Palmette vermittelt). Die Stosskante
eines der Fragmente, welches ich in der Zeichnung beifüge
(Taf. Hl c), lehrt, dass die Ecke nach vorn umsprang; die
Wand war somit nach aussen reicher gegliedert und verkröpft,
oder unsere Ornamente gehören der Innendekoration an.
2. Obere Wandplinthen (Taf. Hl, d). Sechs erhaltene
Blöcke. Länge 1,185 (einer derselben 1,46), Br. 0,75, H. 0,45.
 
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