Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 5.1880

DOI Heft:
Heft 2
DOI Artikel:
Lolling, Habbo G.: Ausgrabungen am Palamidi
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.35006#0185

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
144

AUSGRABUNGEN AM PALAMIDI

halb der 4 kurz vorher von Kondakis geöffneten, der Anfangs-
punkt seines Dromos ist nur wenige Schritte von dem west-
lichen Rande des an der Nekropole vorbeiziehenden Ravins
entfernt. Auf der Beilage findet sich ein Durchschnitt nebst
Grundriss. Die Arbeit eines Tages, d. h. ung. 10 Stunden, mit
4 Arbeitern genügte, sowohl den Dromos auszuräumen als das
Jnnere der Grabkammer zu untersuchen.
Wenige Spatenstiche reichten hin,, um den Rändern der
Dromoswände aufwärts folgend die zu denselben quer lau-
fende obere Linie der Frontseite der Grabkammer aufzufinden,
sowie unterwärts dem Abhang folgend den Anfangspunkt des
Dromos, zusammen also die ganze Ausdehnung des Dromos
festzustellen. Ein äusserer Verschluss des Dromos war hier
ebensowenig wie bei irgend einem andern der früher und spä-
ter untersuchten Ania<2,en vorhanden, dagegen stiessen wir bald
auf die Vermauerung des Eingangs (Stomion) zur Grabkam-
mer, welche wie hei anderen Naupliagräbern, hei Menidi u.
s. w. eine kurze Strecke in den Dromos hineintrat. Zunächst
blieb diese Vermauerung stehen und es wurde der übrige bei
weitem grössere Theil des Dromos bis auf den Boden sorgfäl-
tig Schicht für Schicht von der heim Verschluss der Anlage hin-
eingeschütteten Erde befreit, ln derselben fanden sich ausser
der oberen Hälfte eines Idols von der Form 'AO^vxnw VH Taf.
B' unt. Reihe Figur 2 von 1.* und einem kleinen sog. Spinn-
wirtel aus einer bläulichen mit grünlichen Streifen durchzo-
genen Steinart (Form Schliemann Mykenä Fig. 15) sowie einer
kleinen Bernsteinkugel durch alleTheile ziemlich gleichmässig
zerstreut über 100 Vasenscherben, von denen nur wenige zu
einem und demselben Gefässe gehörten und aus denen sich
kein einziges Gefäss vollständig wieder zusammenstellen Hess.
Scherben von Vasen mit kräftigen Farben hei braungelbem
Firniss fanden sich nicht, ebensowenig Vasen mit geometri-
schen Dekorationen. Mit Ausnahme von sehr wenigen Stücken,

* Das fragmentirte Idol tag m von der Frontmauer in 1 Tiefe unmit-
telbar vor den aufgeschütteten Steinmassen.
 
Annotationen