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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 37.1912

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Rodenwaldt, Gerhart: Votivpinax aus Mykenai
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https://doi.org/10.11588/diglit.37285#0141
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129

VOTIVPIN ΑΧ AUS MYKENAI.
(Hierzu Tafel VIII).

In der Έφ. άρχ. 1887, Taf. 10,2 hat Tsundas nach einem
Aquarell Gillierons eine bemalte Tafel aus Kalkstuck ver-
öffentlicht, deren Darstellung seitdem Gegenstand lebhaf-
testen Interesses gewesen ist. Alle Interpretationsversuche1
kämpften mit der Unklarheit der stark zerstörten Darstel-
lung. Die Funde des letzten Jahrzehnts haben den Blick für
die Reste mykenischer Malerei geschärft und die Beurtei-
lung mancher allgemeiner und einzelner Eigenschaften ver-
schoben. Daher schien eine erneute Untersuchung und Fest-
stellung des jetzt tatsächlich Vorhandenen berechtigt; Taf.
VIII zeigt den Pinax nach einer neuen Zeichnung, die Stais’
gewohnter Liberalität und Gillierons rastlos verfeinerter
Kunst verdankt wird.
Die aus dem üblichen Kalkstuck bestehende Platte ist
ungefähr 11,9 cm hoch, 19 cm breit und 2,2-2,9 cm dick; die
nicht besonders regelmässige Rückseite hat vermutlich nicht
fest auf einer bestimmten Unterlage gesessen2. Die Seiten-
ränder haben flüchtig aufgepinselte, abwechselnd rote, blaue
1 Tsundas, ’Ecp. άρχ. 1887, 162 ff.; Μυκήναι 159; Tsundas - Manatt 299,
Taf. 20; Schuchhardt 336 f., Fig. 305; M. Mayer, Jahrb. d. Inst. 1892, 189 f.;
E. Gardner, JHS. 1893, 21 ff.; Perrot-Chipiez VI 888 ff., Fig. 440; M. Mayer,
Berl. Phil. W. 1895, 518; W. Reicliel, Vorhell. Götterkulte 65 f.; Homer.
Waffen2, 2 u. 4; Furtwängler, Ant. G. III 38 (dachte zweifelnd an Athena);
Evans, JHS. 1901, 174 u. 180; Zahn, Arch. Anz. 1901, 20; Milani, Studi e
Mat. I 203 f., Fig. 40; Sieveking b. Roscher s. v. Palladion III 1, 1327 ; Karo,
Archiv f. Rel.-Wiss. 1904, 151; Girard, Rev. d. Et. grecq. 1905, 57; Dussaud,
Rev. de l’hist. d. Rel. 1905, 56, Fig. 9; A. J. Reinach, Rev. de l’hist. d. Rel.
1909, 321 ff., Fig. 6; Dussaud, Des civil, prehellen. 2061, Fig. 151.— Die
erste Besprechung durch Tsundas erschöpfte alle damals vorhandenen
Möglichkeiten.
2 Die Platte ist aber auf einer horizontalen Unterlage geformt worden;
so erklärt sich ihre wellige, ungleichmässige Oberfläche.
 
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