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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 30.1914

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Goettel, Jakobus: Die Planung gemeinnütziger genossenschaftlicher Siedlungen, sogenannter Gartenvorstädte, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.42063#0066
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Donau. (Umbau)

Gebrüder Rank,
München

Villa Wieland in Ulm an
der

gebälk
Platz.
Typen
2,50 m
Diese Maße lassen die wirtschaftlich notwendigen
kleineren Räume nicht zu klein erscheinen. Bei
größeren Einzel- oder Doppelhäusern sollte nicht
über 2,80 m im Erdgeschoß gegriffen werden,
2,70 m genügt vollauf. Die Wandstärken sind bei
dieser Gruppe im Erdgeschoß mit 25 cm wie die
Obergeschosse der zweistöckigen Häuser vor allem
der Raumersparnis wegen angenommen. Es macht
das gleich i1/2—21/2 qm am Reihen- und Eckhaus
aus. Lieber isoliert man gleich von vornherein die

ist für den Ballastkram des Deutschen noch
An lichter Höhe gehe ich bei den kleineren
über 1,90 m Keller, 2,60 m Erdgeschoß,
Obergeschoß und Dachgeschoß nicht hinaus.

wichtige praktische Forde-
rung entgegen, die Fenster-
fläche nach Möglichkeit
zusammenzuziehen. Die
Möbelstellung, besonders in den Schlafräumen,
aber auch gute Raumwirkung mit hellen und etwas
dunkleren Raumteilen verlangen danach. Überhaupt,
das Geschrei nach Helligkeit durch Licht und Farbe
überall ist so überstürzt wie fast alle zeitgemäßen
Schlagwörter. Gewiß, für Bad, Küche, Klosett,
Salon, nie benutzte gute Stuben und Flur ist sie am
Platz.
Ob aber tatsächlich ein durchaus helles
Schlaf- und Wohnzimmer für Gemüt und Nerven
des Menschen das einzig Gute und Richtige ist,
bestreite ich jedenfalls entschieden. Man muß sich
nur selbst daraufhin einmal ertappen! Ich habe
schon öfter mit Menschen, die ein starkes Bewußt-

Außenwände mit einer Lö-
sung gegen Nässe. Die
verhältnismäßig vielen Öff-
nungen an so kleinen
Häusern sorgen genügend
für Lüftung, zumal ein
Lüftungsrohr vorhanden ist.
Allerdings sind bei solchen
Wandstärken an den Ecken
und ab und zu auch in
der Mitte der Reihenhaus-
flächen Verstärkungen auf
38 cm in Form von Lisenen
notwendig, welche künst-
lerisch ein wirkungsvolles
Gestaltungsmittel sind, be-
sonders in genügend kräf-
tigen Verhältnissen.
Hier ist man noch lange
nicht kühn genug und sollte
mit dem Maßstab an Ba-
rockbauten gehen. Wenn
solche Gestaltungsmittel am
Kleinhause gerechtfertigt
sind, muß man ihnen auch
wirklich Sprache verleihen
und nicht in dekorativer
Schwindsüchtigkeit ver-
harren.
Wir müssen noch mehr
kubisch fühlen lernen und
trotzdem, oder vielmehr
gerade dadurch Flächen
charakterisieren können.
Die Fläche ist für den Ein-
druck des Wohnlichen (Ita-
lien und Orient) unent-
behrlich und ist deshalb
herauszuarbeiten. Dem
kommt beim Kleinhaus die

Architektonische Rundschau 1914
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